Karol Nawrocki hat die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen in Polen gewonnen. Dies geht aus den Daten der Staatlichen Wahlkommission (poln. Państwowa Komisja Wyborcza – PKW) hervor. Die Stimmen aus allen Wahlkreisen im In- und Ausland wurden ausgezählt, das Wahlergebnis ist nun amtlich.
Karol Nawrocki wird der neue polnische Präsident
Laut den offiziellen Zahlen erhielt Karol Nawrocki 50,89 Prozent der Stimmen, während sein Konkurrent Rafał Trzaskowski 49,11 Prozent auf sich vereinte. Damit liegt Nawrocki um 369.591 Stimmen vorn.

Präsidentschaftswahlen in Polen – inoffizielles Ergebnis und Wahlbeteiligung
Karol Nawrocki, den die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) unterstützt, konnte 10.606.877 Stimmen gewinnen. Rafał Trzaskowski, der als Kandidat der Bürgerkoalition (Koalicja Obywatelska) antrat, erhielt 10.237.286 Stimmen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 71,63 Prozent, was als sehr hoch gilt. Die höchste Beteiligung wurde in der Woiwodschaft Masowien (Mazowieckie) verzeichnet, wo 77,51 Prozent der Wahlberechtigten zur Urne gingen.
Umfragen verdeutlichten hauchdünnes Rennen
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden mehrere Umfragen veröffentlicht, die ein enges Rennen prognostizierten. Ein Late-Poll von Ipsos, basierend auf 90 Prozent der ausgewerteten Wahlkreise, zeigte Nawrocki mit 51 Prozent leicht vorne, Trzaskowski kam auf 49 Prozent. Eine frühere Version des Late-Polls gab Nawrocki 50,7 Prozent, Trzaskowski 49,3 Prozent.
Interessanterweise zeichnete der Exit Poll, der direkt nach Schließung der Wahllokale veröffentlicht wurde, ein anderes Bild. Trzaskowski lag dort mit 50,3 Prozent vor Nawrocki, der auf 49,7 Prozent kam – ein Unterschied von 0,6 Prozentpunkten zugunsten des Oppositionskandidaten.
Der Unterschied zwischen Exit und Late Poll verdeutlicht, wie knapp das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Polen ausfiel und wie dynamisch sich der Wahlabend entwickelte.

Trzaskowski gewann die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Polen
In der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hatte Rafał Trzaskowski 31,36 Prozent der Stimmen erhalten und damit den ersten Platz belegt. Karol Nawrocki lag dahinter, konnte jedoch in der Stichwahl mehr Wähler mobilisieren und sich somit durchsetzen.