Eine Gigafabrik für künstliche Intelligenz könnte in Polen entstehen. Das Ministerium für Digitalisierung in Polen führt ein internationales Konsortium an und hat nun einen entsprechenden Antrag an die Europäische Kommission geschickt. Den Plänen zufolge soll die Anlage an „bis zu zwei Standorten“ in dem Land entstehen. Das vorgeschlagene Budget für das Projekt beläuft sich auf 3 Milliarden Euro.
Das Ministerium für Digitalisierung in Polen hat am Freitag bei der Europäischen Kommission einen Antrag auf den Bau der Baltic AI GigaFactory in Polen gestellt. Dies ist der erste formale Schritt, um die Arbeit an der Schaffung einer Gigafactory für künstliche Intelligenz in dem Land zu beginnen.
Das polnische Ministerium steht an der Spitze eines internationalen Konsortiums. Diesem gehören auch Estland, Litauen, Lettland sowie große Unternehmen und Forschungsinstitute an.
Gigafabrik für künstliche Intelligenz in Polen
Wie das Ministerium für Digitalisierung in seiner Ankündigung erklärte, umfasst das Projekt die Schaffung eines fortschrittlichen Zentrums mit hoher Rechenleistung in Polen und eine signifikante Steigerung der Akzeptanz von KI-Technologie bei Unternehmen, Bürgern und der öffentlichen und staatlichen Verwaltung in der Region.
Gleichzeitig fügte das Ministerium hinzu, dass ein wichtiges Element des Projekts auch die „Entwicklung von polnischen und baltischen Sprachmodellen (wie PLLuM und Bielik)“ bleibt.
„Mit der bereitgestellten Infrastruktur sind die Nutzer in der Lage, die europäische Industrie zu stärken. Man könnte innovative KI-basierte Lösungen entwickeln. Auch die Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität der Länder der Region im Bereich der künstlichen Intelligenz wäre gewährleistet“. So heißt es in der Mitteilung zum geplanten Bau der Gigafabrik.
„Maximal an zwei Standorten“
Das Ministerium wies auch darauf hin, dass die neue Anlage „an maximal zwei Standorten“ in Polen angesiedelt werden soll. Es betonte, dass eine solche Lösung „hohe Effizienz, Nachhaltigkeit und geringe Latenzzeiten“ gewährleistet. „Man zieht derzeit mehrere Standorte in Betracht. Alle sollten eine angemessene Kapazität, Zugang zu 100 Prozent grüner Energie und geeignete Strom- und Kühlsysteme bieten. Die Baltic AI GigaFactory möchte man in mehreren Phasen realisieren. Alles um eine Anpassung der zugehörigen Infrastruktur zu ermöglichen und eine langfristige und nachhaltige technologische Effizienz zu gewährleisten“, teilte das Ministerium mit.
Das vorgeschlagene Budget für den Bau der Gigafactory beträgt nach Schätzungen des Ministeriums 3 Milliarden Euro. „Der größte Teil dieses Betrags wird für die Investitionen ausgegeben, welche für den Bau und die Inbetriebnahme der KI-Gigafabrik erforderlich sind“, hieß es. „Der Vorschlag hat eine starke unternehmerische Komponente – 65 Prozent der Gesamtinvestition werden durch privates Kapital gedeckt. Die Investition wird auf Kapitalbeiträgen der Projektpartner sowie von Risikokapitalfonds und anderen Finanzinvestoren beruhen“ – erklärte man.
Quelle: polsatnews
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