Im polnischen Dorf Stara Wieś in der Woiwodschaft Kleinpolen hat der 57-jährige Tadeusz Duda am Freitag seine Tochter und seinen Schwiegersohn erschossen. Im Haus befand sich auch das einjährige Kind des Paares, das unverletzt blieb. Die Schwiegermutter wurde schwer verletzt und befindet sich nach einer lebensrettenden Operation im Krankenhaus.
Stara Wieś / Kleinpolen. Die polnische Polizei sucht nach Tadeusz Duda (57), der am Freitag seine Tochter und seinen Schwiegersohn erschossen sowie seine Schwiegermutter lebensgefährlich verletzt hat. Das einjährige Enkelkind blieb beim Massaker unverletzt. Der Täter ist weiterhin flüchtig, hunderte Einsatzkräfte durchkämmen Wälder und Gebäude, unterstützt von Drohnen, Straßensperren und Spezialeinheiten.
Täter nutzte selbstgebaute Schusswaffe
Bei einer Pressekonferenz bestätigte die Sprecherin der Polizei in der Woiwodschaft Kleinpolen, Katarzyna Cisło, dass die Tatwaffe eine selbstgebaute Schusswaffe war. Sie betonte außerdem, dass der Mann vermutlich noch lebt und sich möglicherweise dem Wohngebiet nähert, um an Wasser oder Nahrung zu gelangen.
Rechtliche Auseinandersetzungen als mögliches Tatmotiv
Einen Tag vor dem Doppelmord hatte Duda Einsicht in die Akten eines Strafverfahrens genommen, das gegen ihn lief. Wie die Sprecherin des Polizeipräsidiums in Warschau / Warszawa, Inspektorin Katarzyna Nowak, mitteilte, hatte er das Recht, die gegen ihn gesammelten Beweise einzusehen. Ob dieser Umstand ein Motiv für die Tat war, müsse nun die laufende Ermittlung klären.
Bereits vor längerer Zeit war gegen Duda ein gerichtlicher Beschluss erlassen worden, der ihn zum Verlassen des gemeinsamen Hauses verpflichtete. Ihm wurde zudem häusliche Gewalt gegenüber nahestehenden Personen vorgeworfen.
Flucht in den Wald – Mörder ist bewaffnet
Nach der Tat ließ Duda seinen blauen Audi A4 Kombi (Kennzeichen: KLI 22662) zurück und floh zu Fuß in ein nahegelegenes Waldgebiet. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann weiterhin bewaffnet und gefährlich ist. In der Nacht soll Duda erneut aufgetaucht sein, Schüsse auf Polizeibeamte abgegeben und sich dann in das dichte Waldgebiet zurückgezogen haben. Gerüchte über weitere Schüsse oder Verletzte wurden von der Polizei dementiert.
Keine Entwarnung – Suche geht weiter
Auch am Montag wird die Suche fortgesetzt. Neben der Polizei sind inzwischen auch die Grenzschutzbehörde und seit Sonntag das Militär im Einsatz. Auf Antrag des Woiwoden von Kleinpolen wurde eine Drohne vom Typ Bayraktar zur Unterstützung bereitgestellt. Weitere Drohnen vom Typ FlyEye stehen für den Einsatz bereit, wie Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz erklärte.
Am Sonntagvormittag gab es einen Fehlalarm – Beamte hatten Schüsse in der Nähe des Suchgebiets gehört. Nach einer Überprüfung stellte sich heraus, dass ein Grundstücksbesitzer Feuerwerkskörper zur Abschreckung von Wildtieren gezündet hatte.
Laut Polizei steht die Sicherheit der Bevölkerung sowie der eingesetzten Kräfte im Mittelpunkt der Operation.
Die Lage bleibt angespannt.
Quellen: RMF / Fakt / GK / Onet