Im Netz sorgte der Verkauf von Alkohol in Plastik-Tuben für großen Wirbel. Bereits Mitte August tauchten in den Regalen sog. Alko-Tuben auf, die an Kindermus erinnerten. Sie kosten 10 Zloty und sind in verschiedenen bunten Verpackungen erhältlich.
Die Tuben sorgten auch auf der politischen Bühne für Spott, Unverständnis und Verwunderung. Eine Senatorin aus Polen will nun prüfen lassen, ob ein solches Produkt in den Regalen die Rechte der Kunden verletzt. Nach Interventionen von verschiedenen Politikern beschäftigen sich die zuständigen Behörden mit dem Fall.
Das Gesundheitsministerium wusste Bescheid
Nach der Ankündigung der Einführung von Alko-Tuben hat das KCPU (Krajowe Centrum Przeciwdziałania Uzależnieniom – Nationales Zentrum für Suchtprävention) darauf hingewiesen, dass die Form des Verkaufs von Alkohol in Beutelverpackungen nicht gegen die Bestimmungen des Gesetzes verstößt. Das Gesetz besagt nur, dass alkoholische Getränke nur in „verschlossenen Behältern verkauft werden dürfen, die den Namen des Herstellers, die Art und Menge des Getränks und seinen Alkoholgehalt angeben”.
Sowohl die KCPU als auch das Gesundheitsministerium waren aber davon überzeugt, dass das Unternehmen nicht mit dem Verkauf beginnen kann, weil es gegen das Gesetz verstoßen würde. Jeder Unternehmer, der eine solche Tätigkeit ausüben möchte, benötigt eine spezielle Genehmigung für bestimmte Verkaufsstellen. Der Hersteller der Alko-Tuben riskiert ein Verbot der Ausübung der Geschäftstätigkeit und die Konfiszierung des verkauften Alkohols.
Jetzt ist Schluss mit den Alko-Tuben
Die Firma OLV – der Hersteller der Alko-Tuben hat angekündigt, die ganze Charge des Produkts vom Markt zu nehmen. Die Produktion wird mit sofortiger Wirkung eingestellt. Die Plastik-Tuben, die täuschend ähnlich wie die Packungen von Fruchtmus für Kinder aussehen, haben für heftige Kontroversen gesorgt.
“Wir bedauern, dass das Produkt Voodoo Monkey, obwohl es in Abstimmungen mit den geltenden Vorschriften hergestellt und gekennzeichnet wurde, negative und unabsichtliche Assoziationen geweckt hat”, teilte das Unternehmen mit. Die Geschäftsführung von OLV hat daher entschieden, die gesamte Produktcharge unverzüglich vom Markt zu nehmen. “Wir entschuldigen uns für die entstandene Situation”, schreibt das Unternehmen in seiner Stellungnahme.
Angekündigte Kontrollen
Der Gesundheitsinspektor Dr. Paweł Grzesiowski kündigte an, dass die Inspektoren Betriebe, die Alko-Tuben herstellen und Geschäfte, die sie verkaufen, überprüfen werden. Unter anderem ist es mit der Gefahr von Verwechslungen mit Produkten für Kinder wegen der ähnlichen Verpackung begründet.
Das Landwirtschaftsministerium kündigte an, dass die IJHARS (Inspekcja Jakości Handlowej Artykułów Rolno-Spożywczych – Kontrolle der Handelsqualität von Agrar- Und Lebensmittelerzeugnissen) ab Mittwoch Kontrollen unter anderem hinsichtlich der Produktkennzeichnung und der Beschreibung beginnen werde. Außerdem erinnerte man daran, dass alkoholische Produkte steuerpflichtig sein müssen.
Die Marke Voodoo Monkey gehört zur Aktiengesellschaft OLV, deren beliebtestes Produkt die gesunden Muse von Owolovo sind. Diese sind an Kinder und Jugendliche gerichtet.
Quelle: money, rp