Ein Urlaub an der polnischen Ostseeküste wird immer kostspieliger. Vor dem Sommerbeginn wurden die Preise in beliebten Lokalen rund um den Stadtstrand in Gdynia / Gdingen mit denen aus dem Vorjahr verglichen. Fast alle Produkte sind teurer geworden.
Eine Portion Eis kostete 2024 noch 8 Zloty, jetzt bereits 9. Für vier Personen mit je zwei Portionen macht das 72 Zloty. Eine einfache Waffel stieg von 9 auf 11 Zloty, die mit Puderzucker ist mit 12 um einen Zloty teurer und eine mit Früchten und Sahne stieg von 25 auf 26 Zloty. In der Innenstadt von Gdynia / Gdingen werden “Luxuswaffeln” bereits für 42 Zloty verkauft – teurer als manche Hauptgerichte.
Fischgerichte und Mittagessen im Preisvergleich
Auch beim Mittagessen steigen die Preise. Ein Gericht, das 2024 rund 36 Zloty kostete, liegt jetzt bei 39 Zloty. Für eine vierköpfige Familie bedeutet das mindestens 156 Zloty – ohne Getränke.
Wer Fisch essen will, muss noch tiefer in die Tasche greifen. Flunder mit Pommes und Salat kostet nun 55 statt 49 Zloty. Dorsch (100g) stieg von 15 auf 16 Zloty. Für ein Familienessen mit Fisch sind somit etwa 220 Zloty zu zahlen.
In einem weiteren Restaurant in der Nähe des Segelschiffs „Dar Pomorza“ sind ebenfalls Preissteigerungen spürbar. Dorsch in Spinatsauce kostet nun 62 Zloty (vorher 58), Lachs mit Pilzsauce 65 Zloty (vorher 62), Fischsuppe 27 Zloty (vorher 24).
Freizeitangebote: Auch hier wird es teurer
Auch Freizeitaktivitäten werden kostspieliger. Eine Familienfahrt (Hin- und Rückfahrt) von Gdynia / Gdingen nach Hel / Hela kostet 540 Zloty – 40 Zloty mehr als 2024. Eine Führung durch den Hafen der Stadt kostet 65 Zloty pro Person (zuvor 60).
Ein Besuch im Aquarium Gdynia / Gdingen verteuerte sich von 124 auf 134 Zloty für ein Familienticket. Das Marinemuseum samt Kriegsschiff ORP Błyskawica kostet 150 Zloty, wobei freitags der Eintritt frei ist.
Touristen bleiben trotz Teuerung
Trotz Preiserhöhungen bleibt das Interesse hoch. Sowohl Händler als auch Vermieter berichten von einer guten Auslastung. Der Mai war zwar kühl, dennoch sprechen viele von einem gelungenen Saisonstart. Ferienwohnungen für Wochenenden sind knapp. Auch der Feiertag Fronleichnam (19. Juni) zeigt eine gute Buchungslage. Viele Touristen buchen kurzfristig – je nach Wetterlage.
Die Pommersche Tourismusorganisation (PROT) bestätigt den Trend. Laut Direktor Łukasz Magrian liegt das Interesse auf Vorjahresniveau. Besonders an Wochenenden und Feiertagen liegt die Auslastung bei 80–85 %. Viele ausländische Besucher kommen aus Deutschland, Tschechien und Skandinavien – meist für Kurztrips (3–4 Tage).
Der Markt verändert sich
Laut Vermietern verändert sich das Verhalten der Touristen. Es entstehen viele neue Apartmentanlagen, oft auf engstem Raum – manchmal auf Kosten der Natur. Das erhöht das Unterkunftsangebot, sprengt aber die Infrastruktur kleiner Küstenorte.
Der Markt polarisiert. Einerseits gibt es Urlauber, die 1000 Zloty pro Nacht für ein Luxusapartment zahlen. Andererseits wächst die Nachfrage nach günstigen Unterkünften, auch weiter vom Strand entfernt. Die klassische Mittelklasse mit Sommerhäusern verschwindet zunehmend.
Quelle: money
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