Die industrielle Vergangenheit der Stadt Zabrze / Hindenburg soll in eine einzigartige Touristenattraktion verwandelt werden. Drei außergewöhnliche Orte könnten schon bald auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes landen. Im Jahr 2024 besuchten sie fast eine halbe Million Menschen.
Am Dienstag, dem 24. Juni, reichte eine Delegation bestehend aus dem Direktor des Bergbaumuseums Bartłomiej Szewczyk, der amtierenden Präsidentin von Zabrze Ewa Weber, dem Marschall der Woiwodschaft Schlesien Wojciech Saługa und der Senatorin Halina Bieda einen Antrag auf Aufnahme der Objekte in Zabrze in die Informationsliste der UNESCO ein.
Dies ist der erste Schritt im Verfahren zur Aufnahme in die prestigeträchtige Liste des Weltkulturerbes.
Drei Denkmäler des Kohlebergbaus in Zabrze / Hindenburg
Der Antrag betrifft drei wichtige Objekte, die zum Kohlebergbaumuseum gehören und die Entwicklung des Steinkohlebergbaus in der Region dokumentieren. Es handelt sich dabei um den Stollen Królowa Luiza, den Hauptschlüsselerbstollen und das Bergwerksmuseum Guido. Jedes dieser Denkmäler ist ein wichtiger Teil der Industriegeschichte Oberschlesiens und eine beliebte Touristenattraktion in Zabrze / Hindenburg.
„Es ist ein Zeugnis unserer historischen Rolle als industrielle Avantgarde im 19. und 20. Jahrhundert. Heute verwandeln wir das industrielle Erbe der Stadt erfolgreich in eine einzigartige Touristenattraktion”, betonte Ewa Weber im Gespräch mit Wirtualna Polska.
Das Bergbaumuseum ist ein Touristenmagnet
Im Jahr 2024 besuchten fast eine halbe Million Menschen das Bergwerkmuseum in Zabrze. Die lokale Selbstverwaltung hat sich zum Ziel gesetzt, eine Million Besucher pro Jahr zu erreichen. Die Królowa-Luiza-Stollen, eine der ältesten in Oberschlesien, wurde im 18. Jahrhundert gegründet.
Der Hauptschlüsselerbstollen ist der längste erhaltene Transport- und Entwässerungsstollen Europas, dessen Bau Ende des 18. Jahrhunderts begonnen wurde. Das Bergwerksmuseum Guido, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet wurde, diente als Versuchs- und Ausbildungsbergwerk und ist heute die am besten erhaltene touristische Route des Kohlebergbaus.
So läuft das Verfahren zur Aufnahme auf die UNESCO-Liste ab
Die UNESCO-Informationsliste erstellt man auf der Grundlage nationaler Anträge. Nach der Aufnahme eines Objekts in die Liste wird eine internationale Vorabbewertung durchgeführt, die frühestens nach einem Jahr erfolgen kann. Nach dem Erhalt einer positiven Expertenmeinung kann man einen Nominierungsantrag stellen. Die endgültige Entscheidung trifft das Welterbekomitee, das unter anderem den außergewöhnlichen universellen Wert und die Authentizität des Objekts bewertet.
Marschall Wojciech Saługa betonte, dass die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste „eine Verpflichtung zum weiteren Schutz und zur Förderung unseres Erbes sowie zur Einbindung der Einwohner in dessen Entwicklung“ darstelle.
Das Museum für Kohlebergbau wird von der Stadtverwaltung Zabrze und dem Marschallamt der Woiwodschaft Schlesien betrieben. Derzeit ist die Stadtverwaltung der Hauptorganisator, doch aufgrund der schwierigen finanziellen Lage führt man Gespräche darüber, diese Rolle der Regionalverwaltung zu übertragen.
Quelle: wp
Foto: facebook / Kopalnia Guido