Fast sechs Jahre war der Hauptsitz des Bergbaumuseums in Zabrze für den Besucherverkehr geschlossen. Kürzlich öffnete die bedeutende Einrichtung im frisch restaurierten Kreistagsgebäude aus dem 19. Jahrhundert mit einer Sonderausstellung wieder ihre Pforten. Die Bilder des international renommierten Malers Rafał Olbiński sind noch bis Ende April 2023 zu sehen.
Zusammen mit den Schaubergwerken Guido und Königin-Luise-Stollen gehört das Museum für den Steinkohlenbergbau zu den wichtigsten Kultureinrichtungen von Zabrze. Der Hauptsitz befindet sich im historischen Kreistagsgebäude an der Straße ul. 3 Maja. Das Bauwerk entstand 1875 auf einem Grundstück der Familie Henckel von Donnersmarck, erhielt seine heutige Gestalt nach Plänen des Berliner Architekten Arnold Hartmann aber erst kurz nach der Jahrhundertwende.
Nachdem die Fassade bereits zu Beginn der Corona-Pandemie fertiggestellt war, begannen die Arbeiten an den Innenräumen vor gut einem Jahr. Wichtigstes Element war die originalgetreue Wiederherstellung des einstigen Ratssaales, der aufgrund seiner hohen Buntglasfenster auf Polnisch „Sala Witrażowa“ (Vitragen-Saal) genannt wird. Während der Arbeiten legten die Restauratoren unter zahlreichen Ölfarbenschichten die ursprüngliche Bemalung der mit kunstvollen Drechselarbeiten verzierten hölzernen Decken- und Wandelemente frei. Auch die prachtvollen Treppenaufgänge wurden aufwendig restauriert.
Zur Wiedereröffnung organisierte die Museumsleitung eine Ausstellung mit Bildern des bekannten polnischen Malers Rafał Olbiński. Der 1941 in Kielce geborene Künstler emigrierte 1981 zunächst nach Paris und dann in die USA. Er ist vor allem für seine surrealen Veranstaltungsplakate und seine Zeitschriftencover bekannt, die er seit den 1980er-Jahren regelmäßig für Newsweek, The New York Times und den Spiegel erstellte. Besucher des Museums können bis zum 21. April insgesamt 180 Arbeiten sehen. www.muzeumgornictwa.pl (nur PL), www.silesia.travel