Der frühere Präsident Polens, Andrzej Duda, hat nur wenige Wochen nach dem Ende seiner Amtszeit eine neue berufliche Herausforderung gefunden. Statt sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, wechselt der Politiker in die Privatwirtschaft. Duda ist dem Aufsichtsrat des rasant wachsenden Fintech-Unternehmens ZEN.com beigetreten – einem Start-up aus Polen, das international als innovativer Anbieter digitaler Finanzlösungen gilt.
Vom Präsidenten zum Unternehmer
Andrzej Duda, der im August 2025 seine zweite Amtszeit als Präsident der Republik Polen beendete, plant keinen Rückzug aus dem öffentlichen Leben. Stattdessen hat der ehemalige Staatschef den Schritt in die Wirtschaft gewagt. Er ist in den Aufsichtsrat des Fintech-Unternehmens ZEN.com eingetreten. Es ist ein dynamisch wachsendes Start-up aus Rzeszów / Resche.
Das Unternehmen wurde 2018 von Dawid Rożek, dem Mitbegründer der Gaming-Plattform G2A, gegründet. Obwohl der Hauptsitz von ZEN.com in Litauen liegt, operiert das Unternehmen inzwischen in fast 30 Ländern.
ZEN.com bietet Dienstleistungen wie Zahlungskarten, Währungsumtausch, Multiwährungskonten und Online-Zahlungen an. Laut einer Mitteilung des Unternehmens soll Andrzej Duda die Firma künftig „in der Kommunikation mit internationalen Regulierungsbehörden und strategischen Partnern unterstützen“.
Ein neuer Abschnitt nach der Präsidentschaft
In einem Interview mit einer polnischen Wirtschaftszeitung erklärte Andrzej Duda, er wolle nach Jahren des öffentlichen Dienstes seine Erfahrung nun einsetzen, um die Entwicklung von Technologien und Innovationen zu fördern, die reale Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
Die Entscheidung, zu ZEN.com zu wechseln, sei aus Bewunderung für das junge, unternehmerische Team entstanden. Duda betonte, dass polnische Banken bereits ein hohes Niveau digitaler Dienstleistungen erreicht hätten, ZEN.com jedoch noch einen Schritt weiter gehe. Ziel sei es, ein intuitives Finanzökosystem zu schaffen, das sowohl jüngere als auch ältere, zunehmend digital aktive Generationen anspricht.
Der ehemalige Präsident betonte außerdem, dass er sich aktiv für die Sicherheit der Kunden von ZEN.com einsetzen und die Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden in Märkten unterstützen wolle, in denen das Unternehmen neue Lizenzen erhält. „Bevor ich in die Politik ging, habe ich mich auf Verwaltungs- und Wirtschaftsrecht spezialisiert. Diese Erfahrung möchte ich nun einbringen“, erklärte Duda.
Andrzej Dudas Pläne für die Zukunft
Gegenüber der Presse stellte Andrzej Duda klar, dass er nicht beabsichtige, in die aktive Politik zurückzukehren oder das Amt des Premierministers anzustreben. „Meine politische Tätigkeit war immer ein öffentlicher Dienst, kein Kampf um Positionen“, betonte er.
Der Ex-Präsident plant, sich künftig auf Aufsichtsrats- und Beratungsfunktionen zu konzentrieren. Er schließt nicht aus, weiteren Gremien in verschiedenen Institutionen beizutreten.
Zudem hat Duda ein Büro des ehemaligen Präsidenten in Kraków / Krakau eröffnet und eine weitere Niederlassung in Warszawa / Warschau ist in Vorbereitung.
Duda wird Journalist
Bereits im September trat Andrzej Duda dem Team vom YouTube-Kanal „Kanał Zero“ bei. Damals wurde angekündigt, dass der ehemalige Präsident eine Serie von 16 Episoden zu 16 aktuellen Themen produzieren werde.
Quelle: rmf24
Foto: instagram / @andrzej.duda