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Neue Regeln in Polen – Fotografieren sicherheitsrelevanter Orte streng verboten

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Am 18. April 2025 traten in Polen neue Vorschriften in Kraft. Wer an einem verbotenen Ort fotografiert, riskiert nicht nur eine hohe Geldstrafe, sondern sogar die Beschlagnahmung seines Smartphones, oder im schlimmsten Fall eine Verhaftung. Was bedeuten die neuen Regelungen für Millionen von Menschen in Polen? Wo gilt ein Fotografierverbot für militärisch und strategisch wichtige Einrichtungen und Objekte?

Es geht um die „Verordnung des Ministers für Nationale Verteidigung vom 27. März 2025“. Sie regelt das Fotografieren von Objekten, die „von besonderer Bedeutung für die Sicherheit oder Verteidigung des Staates“ sind. Ebenso wie der sich dort befindenden Personen.

Welche Objekte sind vom Fotografierverbot in Polen betroffen?

Betroffen sind nicht nur Militäranlagen. Auf der Liste stehen unter anderem:

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  • strategische Brücken, Viadukte, Tunnel,
  • Seehäfen und Lagerhallen,
  • Staudämme und Kraftwerke,
  • Gebäude öffentlicher Verwaltung.

Insgesamt umfasst die Liste 24 Kategorien von Objekten.

In vielen polnischen Medien war von einem flächendeckenden Verbot für 25.000 Objekte die Rede. Das stimmt so jedoch nicht. 

Das Verteidigungsministerium erklärt: „Die Vorschriften erlauben eine Kennzeichnung von Objekten, bei denen eine Bedrohung für die Sicherheit besteht. Das bedeutet nicht, dass automatisch alle 25.000 betroffenen Einrichtungen ab dem 18. April unter das Verbot fallen.“

Ob das Verbot greift, entscheidet die zuständige Behörde für das jeweilige Objekt.

Unklare Regeln und Bußen

Das Fotografierverbot betrifft nicht nur das Veröffentlichen, sondern bereits das reine Fotografieren oder Filmen, selbst ohne böse Absicht. Was passiert aber, wenn man eine Skyline fotografiert und dabei im Hintergrund ein verbotener Bau zu sehen ist? 

Rechtsanwalt Piotr Nikołajuk erklärte gegenüber Benchmark.pl: „Ein Verstoß kann vorsätzlich oder fahrlässig erfolgen. Bei Vorsatz drohen Geldstrafen oder Haft. Bei Fahrlässigkeit, zum Beispiel bei einem versehentlichen Foto, nur eine Geldstrafe.“

Und was ist mit Drohnen und Dashcams? Der Jurist erklärt: “Schon das Fotografieren in der Nähe einer militärischen Einrichtung könnte zu Problemen führen. Nicht nur die Speicherkarte, sondern auch die Drohne könnte beschlagnahmt werden”. Auch Autokameras (Dashcams) sind problematisch: „Wer an einem verbotenen Objekt vorbeifährt, muss die Kamera ausschalten.“

Bahnhofsfotografie in Polen wieder verboten?

In der Vergangenheit, z. B. bis 1999, war das Fotografieren an Bahnhöfen untersagt. Was sagt die Bahn angesichts der neuen Regeln heute? „Aktuell ändert sich nichts. Auf Bahnhöfen von PKP S.A. ist das Fotografieren zu nichtkommerziellen Zwecken weiterhin erlaubt“, so der Sprecher Michał Stilger. Allerdings gelten andere Regeln für regionale Bahngesellschaften. Dort entscheiden eigene Stellen über mögliche Verbote.

Was droht beim Fotografieren von sicherheitsrelevanten Orten? Das sind die Strafen

Beim unerlaubten Fotografieren von sicherheitsrelevanten Objekten sind in Polen drei Strafen vorgesehen:

  • Konfiszierung der Ausrüstung (auch wenn sie nicht dem Täter gehört)
  • Geldstrafe: 5.000 bis 20.000 Zloty
  • Haftstrafe: 5 bis 30 Tage

Sowohl die polnische Polizei, Militärpolizei als auch Stadtwache dürfen kontrollieren und Strafen verhängen.

Doch wie erkennt man verbotene Objekte? Sie müssen mit einem quadratischen Schild (60 × 60 cm) gekennzeichnet sein. Die Schilder werden an Zäunen oder Gebäuden angebracht, besonders an Eingängen und Zufahrten.

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Fotografierverbot in Polen – so sieht das Schild aus

Genehmigung möglich – aber nur unter Aufsicht

Man kann aber auch eine Genehmigung beantragen – privat oder als Firma.

Erforderlich sind:

  • Name und Adresse des Antragstellers
  • Begründung für die Fotoaufnahmen
    genaue Objektbezeichnung und -adresse
  • Zweck der Fotos
  • geplantes Datum

Die zuständige Behörde hat 14 Tage Zeit zur Bearbeitung. Besonderheit: Die Genehmigung enthält auch den Namen einer aufsichtsführenden Person, die beim Fotografieren dabei sein muss.

Quelle: benchmark

Foto: Pixabay

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