Jelcz hat kürzlich mehrere Verträge über die Lieferung von Militärfahrzeugen für die Polnische Armee unterzeichnet. Das Ministerium für Staatsvermögen kündigte zudem an, dass das Unternehmen bald in die wichtigsten Modernisierungsprogramme der polnischen Streitkräfte aufgenommen wird. Darüber hinaus plant das Unternehmen die Eröffnung eines neuen Werks, das die Produktionskapazitäten erheblich steigert.
Trotz einiger besorgniserregender Berichte in den Medien über die aktuelle Lage des polnischen LKW-Herstellers versicherten die Vertreter von Jelcz, dass es sich dabei nur um vorübergehende Schwierigkeiten handle.
Ein Beweis dafür sei der millionenschwere Auftrag der polnischen Waffenagentur (poln. Agencja Uzbrojenia) für die Lieferung von LKWs im Jahr 2024. Es sieht ganz danach aus, als ob dies nicht das Ende des Aufschwungs ist. Jelcz ist endgültig wieder im Geschäft zurück.
Jelcz in große Modernisierungsprogramme der Streitkräfte involviert
Journalisten des Portals money.pl berichten, dass Jelcz in naher Zukunft eine Schlüsselrolle in großen und strategischen Modernisierungsprogrammen der Polnischen Streitkräfte spielen wird. Das Ministerium für Staatsvermögen hebt hervor, dass das Unternehmen bereits zahlreiche Initiativen zur Steigerung der Produktionskapazitäten umsetzt. Dies wird sich direkt in einer größeren Anzahl an gelieferten Fahrzeugen für das Militär widerspiegeln.
Ende April hat man ebenfalls bestätigt, dass der lang geplante Bau eines neuen Werks von Jelcz nun endlich startet. Diese Investition ermöglicht es dem Unternehmen, den wachsenden Bedürfnissen der Armee gerecht zu werden.
Neues Jelcz-Werk entsteht
Für die Umsetzung dieser Investition soll das Unternehmen rund 700 Millionen Zloty aus dem Staatsbudget erhalten. Derzeit laufen fortgeschrittene Verhandlungen zum Erwerb des Grundstücks, auf dem der neue Betrieb entsteht.
Laut Informationen von money.pl baut das Unternehmen das Werk voraussichtlich in Meleschwitz / Miłoszyce. Der geplante Standort umfasst sowohl Produktionsinfrastruktur als auch Bürogebäude. Vorgesehen sind auch Hallen, in denen Komponenten gefertigt, lackiert und Endmontagen von Fahrzeugen durchgeführt werden.
Großer Einfluss auf die Automobilgeschichte Polens
Die Marke Jelcz, bekannt für die Produktion von LKWs und Bussen in der Zeit der Volksrepublik Polen, ist seit 2008 Teil der Polnischen Rüstungsgruppe (Polska Grupa Zbrojeniowa). Das Unternehmen ist seit 1952 tätig und hat in dieser Zeit mehrere Hunderttausend zivile Fahrzeuge produziert, darunter LKWs und Busse. Die zivile Produktion von Jelcz endete endgültig im Jahr 2008 mit der Herstellung des Modells M083C. Dieses Modell war unter anderem bei den städtischen Verkehrsbetrieben in Krakau/Kraków im Einsatz.
Heute verkauft Jelcz keine Fahrzeuge mehr an zivile Kunden. Stattdessen konzentriert es sich ausschließlich auf den Militärmarkt. Dort bleibt es einer der wichtigsten Anbieter von Geländewagen und Lastkraftwagen. Das Sortiment umfasst unter anderem dreiachsige, hochmobile LKW wie das Modell 663.32. Im Katalog steht auch der vierachsige Jelcz 800, der durch eine erhöhte Nutzlast besticht. Darüber hinaus ist der Hersteller aktiv an zahlreichen Rüstungsprojekten beteiligt. Dazu gehört das Narew-Programm, im Rahmen dessen Polen plant, 23 Batterien von Systemen zur Luftabwehr zu erwerben.
Quelle: motoryzacja.interia
Foto: Facebook/@JELCZ