In Polen wird die Klimaschutzabgabe beim Mieten von Unterkünften in Kurorten oder einzelnen Resorts erhoben. Die Krakauer Behörden wollen eine ähnliche Steuer einführen. Dafür wären jedoch Gesetzesänderungen erforderlich.
Laut der Tageszeitung “Gazeta Wyborcza” haben die Behörden der Hauptstadt der Woiwodschaft Kleinpolen bereits 2017 einen Vorschlag zur Änderung der Vorschriften über Steuern und örtliche Gebühren vorgelegt. Seitdem liegt der Antrag jedoch noch auf den offiziellen Schreibtischen des Finanzministeriums.
Die von Krakau/Kraków vorgeschlagenen Änderungen würden den Stadtbehörden die Möglichkeit garantieren, den Rechnungen, welche die Hotels den Touristen ausstellen, eine Touristengebühr hinzuzufügen. Das polnische Recht gewährt ein solches Privileg derzeit nur den Städten, die sich durch ein besonderes Klima, eine besondere Landschaft oder einen besonderen Erholungswert auszeichnen.
Die Gemeinde beantragt direkt die Erlaubnis zur Erhebung der Steuer, wo Touristen Nationalparks, Wälder, Aussichtspunkte, aber auch Museen und Denkmäler vorfinden. An letzterem mangelt es in Krakau nicht, doch Grünflächen, welche die Luftqualität beeinträchtigen, können ein Problem darstellen. Die Luftqualität in der größten Stadt Kleinpolens ist eine der schlechtesten im ganzen Land.
Politiker sind dafür
Die Einnahmen aus der Touristensteuer fließen in den Haushalt der Kommunalverwaltungen für die Erhaltung und den Ausbau der Infrastruktur in der Region sowie für Investitionen im Allgemeinen. Laut Aussage der Stadträtin, Małgorzata Jantos, würde die Einführung einer solchen Gebühr eine „Geldspritze“ für Krakau/Kraków bedeuten, die sich auf „mehrere zehn Millionen Zloty pro Jahr“ beläuft. Gleichzeitig äußerten sich, wie Jantos anmerkte, „Politiker auf allen Ebenen“ positiv über die Idee.
Einer von ihnen ist der aus Podhale stammende Staatssekretär im Ministerium für Sport und Tourismus, Andrzej Gut-Mostowy, der sich in seiner Heimatregion um den Tourismus kümmert. Wie „Gazeta Wyborcza“ hinzufügt, sollte der Politiker „grünes Licht“ für die von Krakau/Kraków vorgeschlagenen Änderungen geben.
Quelle: interia