Der Winter ist eine Zeit heftiger Stürme an der polnischen Ostseeküste. Durch starke Winde und hohe Wellen werden die Strände immer schmaler, und an manchen Stellen erreicht das Wasser sogar die Dünen. Um die Küste zu schützen, wird regelmäßig eine Strandaufspülung (sog. Regulierung) durchgeführt. Ein polnischer Fotograf hat diesen Prozess aus der Vogelperspektive dokumentiert.
Ein notwendiger Eingriff für die Strände an der polnischen Ostseeküste
Ohne die Strandaufspülung wäre ein angenehmes Stranderlebnis an der polnischen Ostseeküste im Sommer kaum möglich. Darauf weist der Fotograf hin, der in den sozialen Medien unter dem Namen b_a_ł_t_y_k bekannt ist und die Schönheit der polnischen Küste zeigt. In einem Video erklärt er detailliert, wie die Aufspülung funktioniert und warum sie unverzichtbar ist.
Zudem lüftet er ein Rätsel, das viele Ostsee-Fans beschäftigt: Warum liegen riesige Rohre am Strand, die von der Küste ins Wasser führen?
Wie funktioniert die Strandaufspülung?
„Jeder Sturm nimmt unwiederbringlich Kilometer von Stränden mit sich. Er verschont weder Bäume noch Dünen oder Klippen. Ziel der Arbeiten ist es, den Küstenstreifen zu verbreitern und zu schützen“, schreibt der Fotograf in seinem Video.
Der Prozess läuft folgendermaßen ab:
- Rohre pumpen Sand vom Meeresboden an den Strand.
- Ein Saugbagger entnimmt den Sand aus Hafeneinfahrten und Wasserstraßen.
- Mit dem Sand gelangen gelegentlich auch Bernsteine an den Strand – ein Highlight für Schatzsucher.
- Die Arbeiten finden das ganze Jahr über statt, Tag und Nacht.
Für Bernsteinjäger ist die Aufspülung ein idealer Moment, um nach dem „Gold der Ostsee“ zu suchen. Nachdem der Sand mit speziellen Rohren an den Strand transportiert wurde, wird er mit Baufahrzeugen verteilt – dabei können verborgene Schätze aus dem Meer freigelegt werden.
Begeisterung und Kritik im Netz
Das von b_a_ł_t_y_k veröffentlichte Video sorgte für großes Interesse und zahlreiche Kommentare.
„Endlich weiß ich, wozu diese komischen Rohre am Strand da sind!“, schreibt eine Nutzerin. „Super Video“, „Mein Vater hat jahrelang auf einem solchen Saugbagger gearbeitet“, ergänzen andere.
Es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Einige Beobachter sehen die Maßnahme als zu starken Eingriff in die Natur.
„Schade, dass die Aufspülungen oft nicht durchdacht sind. Der Sand wird nicht immer aus den Wasserstraßen entnommen, sondern einfach in der Nähe des betroffenen Strandes vom Meeresboden abgetragen. Während die aufgeschütteten Strände im Sommer breiter sind, führt der Sandabbau an anderer Stelle zu Erosion, sodass bereits der nächste Sturm große Schäden verursacht“, kommentiert ein Nutzer.
Die Strandaufspülung bleibt also ein kontroverses Thema – ein wichtiger Küstenschutz, der aber auch seine Schattenseiten hat.
Quelle: Onet