Der britische Journalist Tristan Rutherford machte eine Zugreise mit dem Baltic Express. Seine erste Station war Prag / Praha, die letzte Gdingen / Gdynia. Mehrmals stieg er aus dem Zug aus, um die durchquerten Städte zu erkunden. Wie der BBC-Reporter selbst zugab, bietet der Baltic Express eine malerische und historische Reise. Doch am meisten beeindruckte ihn der Speisewagen des Zuges.
Eine erschwingliche Reise voller Erlebnisse mit dem Baltic Express
Der Baltic Express verkehrt zwischen Prag / Praha und Gdingen / Gdynia. Die Verbindung startete am 15. Dezember des vergangenen Jahres dank der Zusammenarbeit von PKP Intercity und der Tschechischen Bahn. Der Zug fährt viermal täglich, und die gesamte Strecke dauert neun Stunden. Der britische Journalist Tristan Rutherford machte sich auf den Weg und schilderte seine Eindrücke auf BBC.
Der Journalist startete seine Reise in der tschechischen Hauptstadt „an einem frischen Wintermorgen“. „Wenn der Himmel aufklart, erscheint das mittelalterliche Prag durch die Zugfenster wie ein Netflix-Trailer”, schrieb Rutherford begeistert.
Der Brite verwendete die bekannte Bezeichnung „Paris des Ostens“ für Prag, inspiriert von den breiten Boulevards und den Rokoko-Gebäuden der Stadt. Nach der Abfahrt aus der Hauptstadt zeigte er sich fasziniert von der „zeitlosen tschechischen Landschaft“. „Die Strecke wird internationale Reisende anlocken, die einen Städtetrip mit ländlichen Erlebnissen und anschließendem Strandurlaub kombinieren möchten”, kommentierte er weiter.
Er fügte auch hinzu, dass der Baltic Express seiner Meinung nach nicht als Konkurrenz zu Billigfluglinien gedacht sei, wie etwa die Verbindung London-Amsterdam. Stattdessen biete die mehrstündige Zugreise eine malerische, geschichtsträchtige Fahrt. „Das Beste daran: Diese sehr erschwingliche und erlebnisreiche Reise ermöglicht es den Fahrgästen, an jedem beliebigen Ort ein- und auszusteigen.“
Reise von Prag nach Gdingen per Zug. So bewertet sie ein Journalist
Nach einer Stunde im Zug stieg Tristan Rutherford in Pardubice aus – einer 100.000-Einwohner-Stadt, die, wie er schreibt, „tschechischen Charme ausstrahlt“. Er stieg kurz vor Sonnenuntergang wieder in den Baltic Express ein und bewunderte die wilde Natur, die sich hinter den Fenstern erstreckte.
Im Abteil reiste er mit Marta Kortas, einer Datenanalystin aus Danzig / Gdańsk, die erzählte, dass der Baltic Express ihr hilft, den Kontakt zu ihren tschechischen und polnischen Freunden leichter zu pflegen.
Der nächste Halt des Briten war die Hauptstadt Niederschlesiens. „Ich wache im verschneiten Breslau / Wrocław auf und steige zum dritten Mal in den Baltic Express. Ich spaziere durch die acht Waggons des Zuges. Es gibt Fahrradständer und Tische, einen Speisewagen und eine Bar“, beschreibt der Journalist begeistert.
Baltic Express und Tourismus: „Tschechen haben Polen als Reiseziel entdeckt”
Tristan Rutherford sprach auch mit Jan Hrabáček, der für den tschechischen Staatsbahnbetreiber arbeitet und an der Entwicklung des Baltic Express beteiligt war. Hrabáček erklärte, dass die Tschechen jahrelang nach Kroatien in den Urlaub fuhren, dies aber inzwischen zu teuer geworden sei. „Die Tschechen haben Polen als Reiseziel entdeckt, weil die Strände fantastisch sind und das Wetter immer besser wird“, erklärte Hrabáček.
Der nächste Halt des britischen Journalisten war Posen / Poznań. „Meinen vorletzten Stopp mache ich in Posen, der Kulturhauptstadt Polens, mit einem Marktplatz, der aussieht wie aus einem Disney-Märchen“, schwärmte Rutherford. Der Baltic Express hält an über 20 aufregenden Orten, darunter zwei UNESCO-Welterbestätten.
Die gemütlichste Ecke des Zuges war für den Journalisten jedoch ganz klar der Speisewagen. „Wars hat einen besonderen Platz in den polnischen Herzen“, lobte er.
Quelle: onet
Foto: Facebook/@Love Peace Trains