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Nach 20 Jahren: Polen hat wieder ein Team in der CL

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Schwaches Spiel, großer Erfolg – der amtierende Fußballmeister Legia Warschau qualifiziert sich in die Gruppenphase der Champions League.

21 Jahre ist es her, als sich Legia zuletzt für die CL qualifizierte. Als letztes polnische Team spielte ein Jahr später noch Widzew Lodz in der CL mit. Bis zum 23. August war die Tür der Königsklasse für polnische Vereine geschlossen. Nun werden die fußballbegeisterten Polen dank Legia wieder auf internationalem Niveau vertreten sein. Trotzdem ist man mit dem, was der Meister in der Quali abgeliefert hat unzufrieden.

Der Weg zur lang ersehnten CL-Teilnahme war (zumindest auf dem Papier) keine schwierige Aufgabe für den Verein aus der Hauptstadt. In der alles entscheidenden IV Qualifikationsrunde traf man auf den FC Dundalk aus Irland. Nicht gerade ein Top-Team. Trotzdem musste man lange um die Quali bangen.

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Im Hinspiel gewannen die Warschauer 2-0 in Dublin. Zu Hause wollten sie alles klarmachen.

Von Beginn an marschierte Legia nach vorne, doch die Angriffe waren meist chaotisch und alles andere als effektiv. Die Iren zogen sich zurück und hofften auf Konter und Standards. In der 19. Minute Einwurf für Dundalk, Vorlage und… Tor! Der krasse Außenseiter ging in Führung. Doch die Abwehr der Polen machte es ihnen leicht – Benson stand 12 Meter völlig frei vom Tor. Da ein Tor zu schießen war selbst für einen Amateur ein Kinderspiel.

In Legias Reihen machte sich Nervosität bemerkbar. Ein weiterer Gegentreffer und für die Iren wäre noch alles drin gewesen.

Dundalk spielte locker, mit vielen Pässen auf Legias Hälfte. Zum Glück konnten sie den besseren optischen Eindruck nicht in klare Torchancen umsetzten. Die erste Halbzeit beendete der polnische Meister nur mit einem Distanzschuss von Ex-Stuttgarter Hlousek. So richtig gefährlich wurde es im Strafraum der Iren allerdings nicht. Kein Wunder, dass der Halbzeitpfiff des Schiedsrichters in einem Pfeifkonzert der eigenen Anhänger untergegangen ist.

Der Grat zwischen einem historischen Erfolg und einer Blamage war sehr schmal. Legia musste was riskieren, sich steigern, ein Tor schießen. Doch die Iren ließen nicht locker. In der Rückwärtsbewegung waren sie sehr schnell, aggressiv und Punkteten mit einem kompakten Auftreten in der Abwehr. Am irischen Bollwerk hatten sich Legias Offensivspezialisten die Zähne ausgebissen. Und die Amateure wurden sogar noch in der Offensive aktiv und arbeiteten am 2-0.

Und es wurde noch dramatischer für den polnischen Meister. In der 67. Minute kassierte Hlousek die zweite gelbe Karte und flog vom Platz. Was folgte war Hektik auf dem Platz, viele Fouls. Legia wechselte, probierte es mit Zeitspiel, zog sich weit zurück und lauerte auf Konter.

In der 91. Minute kam die Erlösung. Nach einem Zuspiel aus der eigenen Hälfte sprintete Kucharczyk durchs ganze Feld, dribbelte zwei Gegner aus und schoss das 1-1. Kurz danach beendete der Unparteiische die Partie. Von Jubel unter den Anhängern war keine Rede. Für viele war das Ergebnis eine Blamage für den Verein und für den ganzen polnischen Fußball.

Nichts desto trotz hat Legia sein Ziel erreicht und nimmt als erstes polnische Team seit 20 Jahren wieder an der CL-Gruppenphase teil. Ob man sich blamiert oder für Überraschungen sorgt wird sich noch zeigen. Eines ist jedoch klar – finanziell ist es für den Verein ein viel größerer als sportlicher Erfolg. Durch die Champions League-Teilnahme sicherte sich Legia schon jetzt 14 Mio. Euro. Weitere liegen erfolgsbedingt auf dem Tisch.

Legia Warschau – FC Dundalk 1:1 (0:1)

Legia: Arkadiusz Malarz – Łukasz Broź, Igor Lewczuk, Michał Pazdan, Adam Hlousek – Tomasz Jodłowiec, Vadis Odjidja-Ofoe – Steeven Langil (65. Guilherme), Thibault Moulin, Michał Kucharczyk – Nemanja Nikolić (71. Bartosz Bereszyński)

 

Dundalk: Gary Rogers – Sean Gannon, Andy Boyle, Patrick Barrett, Dane Massey – Chris Shields (82.  Darren Meenan) – Ronan Finn, Robert Benson – Patrick McEleney (87. Michael O’Connor), Daryl Horgan – David McMillan

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