Am Mittwochmorgen ist eine erste Gruppe polnischer Staatsbürger, die aus Tel Aviv evakuiert wurde, sicher auf dem Warschauer Flughafen gelandet. Bereits für Donnerstag ist ein weiterer Evakuierungsflug geplant.
Der Hintergrund der Evakuierungen ist die angespannte Sicherheitslage im Nahen Osten. In der Nacht zum 13. Juni startete Israel groß angelegte Angriffe auf iranische Ziele. Ziel waren laut Angaben der israelischen Regierung militärische und nukleare Einrichtungen.
Eindrücke der Evakuierten
Ein evakuierter Pole schilderte gegenüber Journalisten seine Eindrücke. Am stärksten habe sich ihm die Angst vor möglichen Explosionen in Tel Aviv eingeprägt. „Ich fragte mich ständig, ob das nächste Ziel vielleicht gerade mein Hotel sein wird“, sagte er. Die Rückkehr nach Polen sei für ihn mit großer Erleichterung verbunden gewesen. Besonders dankbar zeigte er sich für die reibungslose Organisation: „Ich bin dem polnischen Außenministerium wirklich dankbar für die perfekte Koordination.“
Der Flug aus Tel Aviv startete am Dienstag nach 13 Uhr. Der Mann war mit einem Kollegen unterwegs – einem deutschen Staatsbürger, der nun selbstständig einen Rückweg aus Israel organisieren müsse, da sein Heimatland keine Evakuierung angeboten habe.
Weitere Evakuierungen geplant
Am Dienstag kündigte Vize-Außenministerin Polens Henryka Mościcka-Dendys die Durchführung von zwei Evakuierungsflügen an. Der erste Charterflug startete am Mittwochmorgen aus Scharm El-Scheich. Für Donnerstag ist ein militärischer Flug aus Amman vorgesehen. Insgesamt möchte man etwa 200 polnische Staatsbürger aus Israel zurückholen.
Zusätzlich werde eine Gruppe diplomatischer Mitarbeiter aus dem Iran evakuiert, deren Anwesenheit in Teheran aktuell nicht zwingend erforderlich sei. Die Rückreise soll über Aserbaidschan erfolgen.
Details zum ersten Flug
Mościcka-Dendys erläuterte am Mittwoch am Warschauer Flughafen die Details der ersten Evakuierung. An Bord des Flugzeugs befanden sich rund 160 Personen, darunter auch Kleinkinder unter drei Jahren, die offiziell nicht als Passagiere zählen. Der Flieger ist mit leichter Verspätung gegen 3:00 Uhr morgens abgehoben und erreichte Warszawa / Warschau gegen 6:45 Uhr.
Die Liste der zu Evakuierenden werde laufend durch das Konsulat in Tel Aviv aktualisiert. Man hoffe, dass der zweite Flug am Donnerstag den Bedarf decke. Sollte dies nicht der Fall sein, stünden weitere Maßnahmen bereit.
Bezüglich des diplomatischen Personals im Iran sagte Mościcka-Dendys, dass Mitarbeiter sowie deren Familien am Mittwochmorgen organisiert zur Grenze mit Aserbaidschan aufgebrochen seien. Die Rückkehr erfolgt über Baku. Eine vollständige Evakuierung der diplomatischen Vertretung in Teheran sei aktuell jedoch nicht geplant, basierend auf der aktuellen Sicherheitslage.
Quelle: tvn24
Foto: freepik