Polen scheint ratlos zu sein. Trotz einzelner Erfolge in dem fünfjährigen Kampf gegen Designerdrogen ist keine endgültige Lösung in Sicht.
Im Jahr 2010 wurden 850 Läden mit Designerdrogen innerhalb wenigen Stunden geschlossen. Damit hat der damalige Ministerpräsident Donald Tusk den Kampf begonnen.
Nach fünf Jahren scheint Polen den Kampf zu verlieren. Laut der damaligen Gesundheitsministerin und heutigen Ministerpräsidentin, Ewa Kopacz, sollte Polen ein Vorbild für Europa sein. „Andere Länder können Polen nur beneiden, denn wir liegen in der Führungsposition beim Aufspüren dieser Substanzen“, sagte Ewa Kopacz 2011.
Diese Zeiten sind nun vorbei. Am 1. Juli wurden die Designer als Drogen anerkannt und somit das Gesetz verschärft, aber der Gesundheitsminister, Marian Zembala, scheint trotzdem ratlos zu sein und antwortet auf die Fragen der Journalisten mit weiteren Fragen.
Hilfreich sollen Bildungsaktionen sein, für deren Vorbereitung Ewa Kopacz das Innenministerium beauftragt hat. „Ich will mich mit der Innenministerin hinsetzen und eine große Aktion organisieren“, sagt gestern die Regierungschefin. Heute findet eine Beratung des Innenministeriums mit der Polizei statt, welche die Aktion der Festnahme von Dealern resümieren wird.
In Schlesien, wo sich die meisten Personen vergiftet haben, führten die Selbstverwaltungen eigene Bildungsaktionen ein. Außerdem forderten sie Unterstützung von Präsident Bronisław Komorowski.
Toxikologen sind der Meinung, die jetzigen Gesätze könnten noch verbessert werden. Eine Liste von verbotenen Substanzen reiche allein nicht aus. Die Substanzen werden so schnell modifiziert, sodass das Gesetz nicht mithalten könne.
Die neuen Gesetze sind vor 10 Tagen in Kraft getreten. Erst wenn sie sich nicht bewähren, könne man über Strafverschärfungen nachdenken.
Quelle: tvn24.pl