52 Prozent der Befragten sind laut einer CBOS-Umfrage der Meinung, dass Ausländer mit beruflichen Qualifikationen, die in Polen gefragt sind, die Möglichkeit haben sollten, sich niederzulassen. Nach Ansicht der Befragten sollte das Land in erster Linie Menschen aufnehmen, die es braucht.
Die CBOS-Umfrage zeigt, dass der Anteil der Menschen, die einen Ausländer persönlich kennen, zwischen 2016 und 2023 von einem Drittel auf mehr als die Hälfte aller Befragten gestiegen ist. Inzwischen hat sich der Wert bei 55 Prozent stabilisiert. Die Autoren der Studie gaben an, dass die Polen die Anwesenheit von Neuankömmlingen aus der Ukraine, Weißrussland, Ländern wie Georgien oder Moldawien und der indischen Halbinsel in Polen besonders wahrnehmen.
Die Vertrautheit mit den in Polen lebenden Ausländern wird häufiger von jüngeren Befragten (bis 44 Jahre) angegeben als von älteren Befragten, vor allem von denjenigen, die 65 Jahre oder älter sind. Sie leben häufiger in der Stadt als auf dem Land – insbesondere in den kleinsten und größeren Städten. Außerdem wird diese Vertrautheit umso häufiger angegeben, je höher die Bildung und das Einkommen der Befragten sind.
Der Umfrage zufolge wurde ein hoher Prozentsatz von Befragten mit persönlichen Kontakten zu Ausländern unter Managern und Fachkräften (80 Prozent), Geschäftsinhabern (74 Prozent), Technikern und mittleren Angestellten (71 Prozent), Verwaltungs- und Büroangestellten (72 Prozent) sowie Schülern und Studenten (67 Prozent) verzeichnet.
Polen soll nur bestimmte Ausländer aufnehmen
Aus den Erklärungen der Befragten, wer sich in Polen niederlassen können sollte, geht hervor, dass das Land in erster Linie Menschen aufnehmen soll, die es braucht, und erst in zweiter Linie solche Fremden, die es selbst brauchen.
52 Prozent der Befragten stimmten zu, dass es Ausländern mit beruflichen Qualifikationen, die in dem Land gefragt sind, erlaubt sein sollte, sich in Polen niederzulassen. 43 Prozent der Befragten sprachen sich für die Aufnahme von Familienangehörigen von bereits in Polen lebenden Fremden aus. 42 Prozent glauben, dass es jungen Menschen, die hier arbeiten und eine Familie gründen wollen, ermöglicht werden sollte, sich in Polen niederzulassen.
Vierzig Prozent sind der Meinung, dass Polen Ausländer aufnehmen sollten, die ihm kulturell oder religiös nahestehen. 36 Prozent sind offen für einen Zustrom von Flüchtlingen. Einer von zehn Befragten ist der Meinung, dass jeder, der dazu bereit ist, sich in Polen niederzulassen, dies auch können sollte. Sechs Prozent sind dagegen, dass sich überhaupt Fremde in Polen niederlassen.
Wie stehen die Polen zu Fremden in ihrem Land?
CBOS stellte fest, dass die Beurteilung der Auswirkungen der Anwesenheit von Ausländern in Polen weder eindeutig positiv noch eindeutig negativ ausfällt.
So glauben 69 Prozent der Befragten, dass Ausländer das Sozialsystem überlasten. 66 Prozent sind der Meinung, dass ihre Anwesenheit zu einem Anstieg der Kriminalität in dem Land beiträgt. 55 Prozent der Befragten glauben, dass Fremde den Arbeitsmarkt untergraben.
Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass 65 Prozent der Befragten wissen, dass Ausländer durch die Zahlung von Steuern zum Staatshaushalt beitragen. 51 Prozent glauben, dass Polen fremde Menschen braucht, weil die Bevölkerung altert.
48 Prozent stimmen zu, dass Fremde für das Wachstum der polnischen Wirtschaft notwendig sind. 42 Prozent der Befragten sind jedoch gegenteiliger Meinung. 49 Prozent bezweifeln, dass Ausländer zu einer Verschlechterung der Qualität der Bildung in polnischen Schulen beitragen.
Wie viele Ausländer gibt es in Polen?
CBOS stellte fest, dass es keine genauen Daten über die Anzahl an Fremden in Polen gibt. Nach Schätzung der Regierung handelt es sich um etwa 2,5 Millionen Menschen, deren Aufenthalt als langfristig bezeichnet wird.
Nach Angaben des Statistischen Hauptamtes (GUS – Główny Urząd Statystyczny) arbeiteten Ende Juli 2024 1.041,6 Tausend Ausländer in Polen. Das entspricht einem Anteil von 6,8 Prozent an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Die Daten der ZUS (Zakład Ubezpieczeń Społecznych – Soziale Versicherungsanstalt) wiederum zeigen, dass Ende Dezember 2024 mehr als 1.192.000 Ausländer bei der ZUS zur Sozialversicherung angemeldet waren (was 7,3 Prozent der Versicherten entspricht).
Die Studie wurde mit einem gemischten Verfahren an einer repräsentativen registrierten Stichprobe von erwachsenen Einwohnern Polens durchgeführt. Sie wurde vom 6. bis 16. Februar 2025 aus dem PESEL-Register aus einer Stichprobe von 965 Personen gezogen (darunter: 61,0 Prozent per CAPI, 20,5 Prozent per CATI und 18,4 Prozent per CAWI).
Quelle: bankier
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