Aus dem Schutt der Vergangenheit tauchte ein Zeichen auf. Klein, jedoch von gewaltiger historischer Bedeutung. Auf dem Wawel-Schloss, während der Renovierung des Bastions von Władysław IV, stießen Archäologen zufällig auf einen Siegelring aus Messing, der mehrere Jahrhunderte alt ist.
Gefunden wurde er beim Sieben des Füllmaterials aus dem Inneren des Sockels des Kościuszko-Denkmals. Ein unscheinbares Stück Metall und doch wirft er viele Fragen auf. Wem gehörte dieser Ring? Und was bedeuten die eingravierten Buchstaben „IC“?
Laut den Wissenschaftlern stammt der Ring aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Er besitzt eine ovale Platte, auf der sich ein rätselhaftes Symbol befindet. Möglicherweise ist es ein Handwerkszeichen. Daneben die Initialen, die den Schlüssel zur Geschichte des Rings liefern könnten. Hat sich hier einst ein Krakauer Meister verewigt? Historiker wollen nun nach Antworten suchen.
Die Oberfläche des Rings ist mit feinen Rillen verziert. Fachleute sind sich einig – es handelt sich um ein solides, persönliches und vermutlich bedeutungsvolles Objekt.
„Ein äußerst interessantes Fundstück. Der Siegelring stammt aus den Verfüllungsschichten im Inneren des Sockels“, teilte das Team des Königsschlosses Wawel in den sozialen Medien mit. Entdeckt wurde der historische Ring von Konrad Jurkowski, einem Mitarbeiter der archäologischen Abteilung.
Die Ausgrabungen am Bastion von Władysław IV leitet ein Team unter der Führung von Jerzy Trzebiński. Der Ring ist dabei nicht der einzige Fund. Nach Abschluss der Untersuchungen wollen die Wissenschaftler alle Entdeckungen dokumentieren und auswerten. Der Siegelring wurde bereits konserviert.

Quelle: Fakt
Foto: Facebook/@Zamek Królewski na Wawelu