Bei der Gala in Breslau gab es für Malgorzata Szumowska auch was zu feiern.
“Toni Erdmann” von der Berliner Filmemacherin Maren Ade, gewann in allen fünf Kategorien in denen er nominiert wurde – bestes Drehbuch, bester Schauspieler, beste Schauspielerin, beste Regie und zum Schluss – bester Europäischer Film.
Das Werk von Maren Ade wurde bereits vor der Verleihung als eines der Favoriten gesehen, doch es wurden auch Preise u.a. dem kämpferischen Sozialdrama von Ken Loach (Ich, Daniel Blake) zugetraut.
Posthum wurde auch der Verstorbene Star-Regisseur Andrzej Wajda geehrt. „Wenn es einen gibt, der heute Abend schmerzlich vermisst wird, ist es Andrzej Wajda“, sagte Akademie-Präsident Wim Wenders. Wajda der u.a. durch “Das Massaker von Katyn” oder “Pan Tadeusz” bekannt wurde, verstarb im Oktober im Alter von 90. Jahren.
Ein bisschen Glamour und Hollywood war bei der Ehrung von Pierce Brosnan zu spüren. Der Ex-James-Bond-Darsteller wurde für seinen Beitrag zum Welt Kino geehrt. Einen Preis für sein Lebenswerk bekam außerdem der französische Drehbuchautor Jean-Claude Carrière.
Als bester Animationsfilm wurde “Mein Leben als Zucchini (Ma vie de Courgette)” unter der Regie von Claude Barras gekrönt. In der Kategorie bester Kurzfilm gewann wiederum 9 Days – From My Window in Aleppo. Die Jury wählte “Hymyilevä mies” von Juho Kuosmanen zum besten europäischen Spielfilmdebüt. Als bester Dokumentarfilm wurde wiederum “Seefeuer (Fuocoammare)” von Gianfranco Rosi geehrt.
Polnische Preisträger gab es zwei – Malgorzata Szumowska bekam den Publikumspreis für Body/Cialo und Radoslaw Ochnio wurde für das beste Sounddesign für “11 Minuten (11 minut)” geehrt.
Die 29. Verleihung des Europäischen Filmpreises fand am 10. Dezember 2016 im Nationalen Forum für Musik in Breslau statt. Die Auszeichnungen, die bereits seit 1988 verliehen werden, werden auch als europäische Oscars bezeichnet.