Die schlesischen Klöße sind ein Gericht aus der regionalen Küche, das sich landesweit in Polen verbreitet hat. Sie sind butterweich, flexibel und Du kannst sie selbständig oder als Beilage zu einem hausgemachten (schlesischen) Mittagessen verspeisen. Doch wie macht man schlesische Klöße? Was passt zu ihnen und was ist ihre Geschichte? Dies und Vieles mehr erfährst Du in diesem Artikel.
Bist Du auf der Suche nach Kochideen oder Inspirationen für ein leckeres Mittagessen? Die polnische Küche bietet alles, was Dein Foodie-Herz begehrt. Neben Rosół, also der polnischen Nudelsuppe und den Rouladen, sind die Klöße aus dem Mittagsmenü nicht wegzudenken.
Der Kartoffelleckerbissen hat einen interessanten Geschmack, eine glatte und glänzende Konsistenz und zergeht auf der Zunge. Die Zubereitung? Sehr einfach! Die Zutatenliste aus unserem Oma-Rezept umfasst nur vier Zutaten. Schau selbst mal rein!
Schlesische Klöße nach einem traditionellen Oma-Rezept
Bevor Du die Ärmel hochkrempelst und mit der Zubereitung der Klöße beginnst, werfe einen Blick auf die Liste der Zutaten:
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1 kg Kartoffeln,
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Kartoffelmehl,
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1 Ei,
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Salz.
Hast Du alles dabei? Du kannst gleich mit der Zubereitung loslegen. Wie das geht, erfährst Du in unserem traditionellen Oma-Rezept und dem beigefügten Video.
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Schäle die Kartoffeln. In der Zwischenzeit kannst Du das Wasser mit Salz aufkochen.
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Sind Deine Kartoffeln groß? Halbiere sie, oder schneide sie in kleinere Stücke. Das verkürzt die Zeit des Kochens.
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Schütte die Kartoffeln ins Wasser. Koche sie bis sie weich werden (ca. 20 Minuten).
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Nimm die Kartoffeln aus dem Topf. Lass sie ein wenig (aber nicht ganz) abkühlen.
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Nimm eine Kartoffelpresse und drücke die lauwarmen Kartoffeln in eine Schüssel.
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Im Anschluss kannst Du sie noch ein wenig mit den Händen stampfen.
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Teile die Kartoffelmasse in vier Teile.
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Verschiebe einen Teil auf einen anderen, sodass ein Viertel der Schüssel leer wird.
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Schütte in die leere Stelle Kartoffelmehl hinein und gib das Ei dazu.
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Vermische alles gründlich zusammen und verknete die Masse mit Salz.
Tipp: Wenn der Teig zu klebrig ist, gib noch mehr Kartoffelmehl hinzu.
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Nimm ein wenig Kartoffelmasse in die Hand und forme durch die Handbewegungen kleine Kugeln. Denk daran – je mehr Kartoffelmasse, desto größer die Klöße.
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Sind die Klöße geformt? Mach noch kleine Löcher rein. Erst dann sind sie echt schlesisch (und die Soße bleibt schön drin).
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Koche danach Deine Klöße im Wasser (Du kannst noch Salz dazugeben, musst Du aber nicht).
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Wenn die Klöße an die Wasseroberfläche hochkommen, dann reduziere die Temperatur der Platte und lass sie nochmal 2 Minuten ziehen.
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Bereite eine Schale vor und hole die schlesischen Klöße aus dem Topf.
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Nun bleibt nichts anderes mehr zu tun, als die Schale an den Tisch zu bringen und die Klöße auf den Teller zu legen.
Smacznego!
Zu was kann man Klöße essen?
Wer von uns liebt diese Klöße nicht? Man kann sie als eigenes Gericht oder als Beilage zu einem schlesischen Mittagessen verspeisen.
Die Kartoffelklöße nach schlesischer Art kannst Du mit Fleischgerichten servieren wie etwa Gulasch, Gänsebraten, Schweinebraten und mit Grieben. Natürlich auch mit Rouladen oder Schweinskotelett.
Die vegane Option wären selbstgemachte Klöße mit Pilze-Soße oder begossen mit Butter und bestreut mit Zimt oder Zucker.
Möchtest Du die Kartoffelklöße klassisch servieren? Dann nur, wie es sich bei einem traditionellen schlesischen Mittagessen gehört, also mit einer Nudelsuppe / Rosół, Rouladen, Rotkohl und Kompott.
Ein Stück schlesischer Geschichte auf dem Teller
Die Kartoffelmehlklöße sind in Polen schon seit langem bekannt. Dieser Leckerbissen hat den Weg von der typisch regionalen schlesischen Küche zur landesweit bekannten und beliebten Spezialität geschafft. Doch was sind die Ursprünge der Klöße aus gekochten Kartoffeln?
In der vergangenen Zeiten, als sich die Grundlagen der schlesischen Küche bildeten, lebten die Menschen in Schlesien sehr bescheiden und sparsam. Man sagte, dass das Eigene zum Leben reichen musste (auf schlesisch: swoje musi styknąć). In anderen Worten – alles, was auf dem Feld und im Stall wuchs, musste reichen, um die Familie zu ernähren. Die schlesischen Klöße, welche zum Mittagessen am Sonntag zubereitet wurden, treffen diesen Satz wie nichts anderes.
Doch wieso aß man sie gerade am Sonntag? Das ist wiederum auf die Arbeit der Bergarbeiter zurückzuführen. Die Väter und Söhne mussten unter der Woche ihre Schichtarbeit auf der Grube ableisten, entweder am Tag oder in der Nacht. Die schlesischen Familien trafen sich also zum gemeinsamen Essen vor allem am Sonntag. Und bis zu drei Generationen hockten gemeinsam am Tisch, um die zubereiteten Leckereien zu verspeisen.
Damals, wie auch heute, werden in den schlesischen Familien zum Mittag eine Nudelsuppe / Rosół, zusammen mit schlesischen Klößen, Rouladen und Rotkohl serviert. Die Klöße nach schlesischer Art begießt man mit der Rouladen-Soße und nach dem Essen trinkt man natürlich einen Kompott, z.B. Erdbeerkompott.
Aberglaube und Legenden rund um die schlesischen Klöße
Wusstest Du eigentlich, dass es mindestens zwei Legenden über die schlesischen Klöße gibt? Es ist schon mal faszinierend, wie rund um so ein einfaches und traditionelles Gericht verschiedene Geschichten entstehen können.
Die Legende von den mutigen schlesischen Frauen
Eine der Legenden besagt, dass bereits im Jahre 1241 die schlesischen Frauen die Stadt Ratibor / Racibórz vor den mongolischen Angreifern verteidigten, indem sie die Eindringlinge mit Klößen bewarfen.
Die Legende von Konrad und seinem Klöße-Kessel
Eine andere Legende handelt vom einem Bauer namens Konrad. Dieser wohnte mit seiner Frau Agnieszka in einem Dorf, in der Nähe von Wrocław / Breslau. Diese hatte ein Talent für das Kochen von Klößen, welche als die besten in der ganzen Umgebung galten. Doch Agnieszka verstarb an der Pest, und Konrad drohte der Hungertod. Er machte sich aber auf den Weg nach Wrocław / Breslau, um dort in der Ägidius-Kirche zu beten. Allerdings schlief er in der Nähe der Kirche ein. Im Schlaf besuchte ihn seine tote Frau und sagte, dass sie ihm einen magischen Kessel schenkt, welcher sich jede Nacht mit seinen Lieblingsklößen füllt. Das aber unter einer Bedingung – Konrad durfte nicht alles aufessen. Mindestens einen Kloß sollte er auf dem Boden im Kessel lassen. Der Mann wachte auf und erblickte den Kessel, wie versprochen gefüllt mit schlesischen Klößen. Er konnte sich des Essens jedoch nicht enthalten und wollte selbst den letzten Kloß noch verspeisen. Diese sprang aber aus dem Kessel heraus und wurde zu einem Stein. Und der Kessel von Konrad? Dieser füllte sich nie wieder.
Da klingt schon mal die Geschichte plausibler, dass man die schlesischen Klöße für die Bergarbeiter kochte, weil sie länger im Magen blieben und somit besser sättigten als normale Kartoffeln.
Aberglaube rund um die Zahl der Klöße auf dem Teller
Neben den Legenden gibt es sogar einen Aberglauben zu dieser Spezialität. In Schlesien glaubt man, dass die Zahl der schlesischen Klöße auf dem Teller immer ungerade sein muss. Wieso? Eine ungerade Zahl soll Wohlstand und Reichtum gewährleisten.
Entdecke die Geschmäcker der polnischen Küche
Wer von uns liebt die schlesischen Klöße nicht? In Polen nahezu unmöglich, denn sie landen auf den Tellern im gesamten Lande, zu den verschiedensten Anlässen. Sei es das bereits erwähnte Mittagessen am Sonntag oder zu Familienfesten, wie etwa Taufen, Kommunionen, Hochzeiten oder gar Trauerfeiern. Die Klöße verschwinden immer als Erstes von den Tischen.
Doch die polnische Küche sowie die regionalen Küchen, wie etwa die schlesische, haben weitaus mehr zu bieten als nur Kartoffelklöße.
Auf unserem YouTube-Kanal oder im PolenJournal-Rezeptarchiv findest Du leckere, gesunde und einfache Rezepte, welche Dein Foodie-Herz erobern. Entdecke mit PolenJournal.de die Geschmäcker der polnischen Küche!
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