39% der Unternehmen in Polen deklariert einen hohen Digitalisierungsgrad und 45% meinen, dass sie zumindest auf demselben Niveau sind wie ihre Konkurrenz. Das geht aus dem neuesten Bericht von dem Beratungsunternehmen PwC hervor.
Die Industrie 4.0 ist eine fortgeschrittene Entwicklungsstufe, die durch einen digitalen Wandel ausgelöst wurde und die Umwandlungen im Bereich der Wertschöpfungskette, Herstellung, Dienstleistungen sowie Geschäftsmodellen vorsieht. Nach der dritten industriellen Revolution, die vor allem durch die Automatisierung geprägt wurde, sind wir heutzutage Zeugen der vierten Revolution, die uns ermöglicht Geräte innerhalb eines digitalen Ökosystems zu vernetzen und die industrielle Wertschöpfungskette zu festigen. Die Hauptvoraussetzungen für die Weiterentwicklung der Industrie 4.0 ist das Maß an zugänglichen Daten sowie die Werkzeuge zu ihrer Analyse, aber auch Kommunikationsdienste und digitale Zugangskanäle zu potenziellen Kunden – berichtet ein Analytiker von PwC.
Die Industrie ist der Antriebsmotor der polnischen Wirtschaft. Seit dem Einbruch im Jahre 2009, der auf die globale Krise zurückzuführen war, wächst die industrielle Produktion ununterbrochen. Der digitale Wandel ermöglicht den Unternehmen eine noch schnellere Entwicklung und Wettbewerbsvorteile die sich auf moderner Technologie und innovativen Lösungen stützen – erklärt Mariusz Dziurdzia von PwC.
Aus einer Umfrage, die für den Bericht Industrie 4.0: Herausforderungen der gegenwärtigen Produktion vorbereitet wurde geht hervor, dass sich die Unternehmer in Polen schnellen und leicht umsetzbaren Veränderungen zuwenden, die auf dem Nutzen digitaler Werkzeuge beruhen, um die Produktivität zu erhöhen oder die Kosten herabzusetzen. Die befragten Unternehmer erklärten, dass tiefgreifende Veränderungen von hohen Kosten und einer fehlenden Infrastruktur (z.B. zu wenig Breitbandverbindungen) blockiert werden.
Trotzdem spiegeln die Umfrageergebnisse den herrschenden Optimismus unter den Unternehmern wieder. In jedem der untersuchten Bereiche schnitten die Geschäftsleute besser als der globale Durchschnitt ab. 39% der Unternehmen in Polen deklariert einen hohen Digitalisierungsgrad und 45% meinen, dass sie zumindest auf demselben Niveau sind wie ihre Konkurrenz. 54% der Umfrageteilnehmer bestätigte, dass den Daten eine entscheidende Rolle beim Entscheidungsverfahren in ihren Unternehmen zukommt. Innerhalb der kommenden 5 Jahre könnte der Unternehmeranteil, die dieses deklariert bis auf 87% steigen.
Aus dem Bericht von PwC geht auch hervor, dass die kommenden 5 Jahre von einem signifikanten Anstieg der Ausgaben geprägt sein werden, die mit dem digitalen Wandel in Zusammenhang stehen. In den letzten zwei Jahren stellten diese 5,7% der Jahreseinnahmen der Unternehmen dar. Bis 2020 könnten sie 7,7% erreichen, was umgerechnet den Jahresausgaben in Höhe von über 100 Mrd. Zloty im Jahr entsprechen würde – berichtet das Beratungsunternehmen. 83% der befragten Unternehmer sei wiederum davon fest überzeugt, dass die getätigten Investitionen Erträge innerhalb der kommenden fünf Jahre bringen werden.
Der Bericht Industrie 4.0: Herausforderungen der gegenwärtigen Produktion (poln. Przemysł 4.0, czyli wyzwania współczesnej produkcji) wurde anhand einer Befragung von rund 20.000 Unternehmern vorbereitet, die in neun verschiedenen Wirtschaftssparten tätig sind und ihre Geschäfte in 26 Ländern abwickeln. An der Umfrage nahmen 50 Unternehmer aus Polen teil.
Quelle: PwC