Besonders schlimm ist es in den Woiwodschaften Kleinpolen und Schlesien.
Die Schlussfolgerungen aus dem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) sind warnend. Obwohl die Luftverschmutzung immer geringer wird, überschreitet sie immer noch die Limits und Richtlinien der EU und der Weltgesundheitsorganisation. Die europäische Agentur hat Informationen aus Messpunkten in ganz Europa gesammelt und zeigte wo und von welcher Art der Luftverschmutzung die Normen überschritten worden sind. Auf der Karte, die sich auf die Verschmutzung mit PM10, also Feinstaub, konzentriert, kann man sehen, dass die Situation in Polen am schlimmsten ist. Im Bericht überprüfte man über 2500 Messpunkte in Europa im Jahr 2016.
Die EEA betont, dass die Luftverschmutzung immer noch für die Menschen, wie auch Umwelt eine Gefahr bildet. Eine der Hauptquellen des Problems liegt im Straßenverkehr, besonders wenn es um Stickstoffdioxid und Feinstaub geht. „Die Luftverschmutzung ist ein unsichtbarer Killer und wir müssen unsere Anstrengungen intensivieren, um sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen. Wenn es um die Luftverschmutzung geht, sind die Emissionen aus dem Straßenverkehr viel schädlicher als aus anderen Quellen, weil sie auf dem Boden entstehen und gewöhnlich treten sie in Städten in der Nähe von Menschen auf“ erklärte Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EEA.
Zu der Luftverschmutzung tragen auch Emissionen aus der Landwirtschaft, Energieerzeugung, Industrie und Haushältern bei. Die größten Schäden für die Gesundheit der Menschen verursacht der Feinstaub, Stickstoffdioxid und troposphärisches Ozon. Die Menschen in Polen, hauptsächlich in Kleinpolen und Schlesien werden besonders stark von dem Feinstaub gefährdet. Ähnlich sieht es auch in Norditalien aus.
EEA betonte auch, dass die Luftverschmutzung einen großen Einfluss auf die Wirtschaft hat. Sie verkürzt das Leben, steigert die Kosten einer Behandlung und verkleinert die Effektivität der Wirtschaft, weil mehr Angestellte wegen schlechtem Gesundheitszustand zu Hause bleiben. Mittel- und Osteuropa sind Regionen, wo man die meisten frühzeitigen Tode, die mit der schlechten Luftqualität zu tun haben, verzeichnet hat. In Polen sind es 44,5 Tsd. Tode jährlich. Schlecht sieht die Situation auch Kosovo, Bulgarien, Serbien, Mazedonien und Ungarn. Die besten Ergebnisse erzielten hingegen Island, Norwegen, Irland, Schweden und Finnland. „Die breitere Bewertung, die im diesjährigen Bericht eingeschlossen wurde und bis das Jahr 1990 zurückreicht, zeigt, dass von Feinstaub ausgelöste vorzeitige Tode (PM 2,5) um ungefähr 500 Tsd. jährlich reduziert werden. Das ist die Folge der Einführung der europäischen Politik im Bereich der Luftqualität und der Einführung auf der Landes- und Lokalebene von Maßnahmen, die z. B. zur weniger luftverschmutzenden Fahrzeugen, Industrie und Energieerzeugung beitragen“ betonte die EEA.
Aus dem Bericht folgt, dass 6% der Bewohner von Städten im Jahr 2016 mit übernormativer Einatmung von Teilchen die ein Durchmesser von 2,5 Mikrometer oder kleiner haben, gefährdet waren. 2015 betrug die Zahl noch 7%. Außerdem kann man sehen, dass ganze 19 von 20 europäischen Städten, die am meisten mit Benzo(a)pyren vergiftet sind, in Polen liegen. Aus den Daten von EEA folgt, dass die chemische Verbindung in Polen eine Rekordkonzentration von über 1,5 Nanogramm pro m3 hat.
Quelle: EEA