Polnische Wissenschaftler ermittelten die Struktur eines Eiweißkomplexes, welche das Immunsystem vor Krebszellen schützen. Somit können sie neue Medikamente entwickeln. Die Ergebnisse veröffentlichte die Zeitschrift „Structure“.
Dieser Erfolg ist der Zusammenarbeit des Teams unter der Leitung von Prof. Tadeusz Holak aus der Chemiefakultät der Jagiellonen Universität (UJ), Dr. Grzegorz Dubin aus der Biochemie-, Biophysik und Biotechnologie UJ und dem Kleinpolnischen Zentrums für Biotechnologie UJ zu verdanken.
Der Rezeptor des programmierten Zelltodes (PD-1) kommt an der Fläche der Immunsystemzellen vor, u.a. auf den Lymphozyten T und B. Die andere Eiweiß-Liganden PD-L1 und PD-L2 arbeiten mit diesem Rezeptor zusammen, was die Unterscheidung von Eigenzellen, die nicht bekämpft werden sollen, von denen, die vernichten werden müssen, ermöglicht. Die Krebszellen produzieren große Mengen an PD-1 und PD-L1 und werden dadurch „unsichtbar“ für das Immunsystem. Der Mechanismus kann durch monoklonale Antikörper blockiert werden, was zur Stimulation des Immunsystems und selektiver Zerstörung der Krebszellen beiträgt.
Entwicklung eines PD-1/PD-L1-Eiweißkomplexs steht im Mittelpunkt der gegenwärtigen Antitumorimmuntherapie. Durch die Stimulation des Immunsystems gelang es in letzter Zeit, Fortschritte bei der Melanombekämpfung zu machen. Ärzte und Patienten warten ungeduldig auf neue Medikamente mit ähnlicher Funktion.
Die Zusammenarbeit des Teams von Prof. Holak und Dr. Dubin trug zum besseren Kennenlernen der kristallographischen Struktur des menschlichen Eiweißkomplexes PD-1/PD-L1 bei. Die von ihnen erkundete Struktur ermöglichte potentielle Verbindungsstellen neuer Medikamente zu identifizieren, was ihre Entwicklung beschleunigen wird.
Dank der Pionierstudie der Polen werden Antikrebsmedikamente einer neuen Generation entstehen.
Quelle: naukawpolsce.pap.pl