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Pilzesammeln in Polen: Das muss man wissen

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Immer mehr Menschen sammeln in den polnischen Wäldern Pilze, dabei sollte man aber beachten, dass man für Fehlverhalten eine Geldstrafe kassieren kann. 

Polnische Wälder locken immer mehr Pilzsammler an. 2017 wurden 3800 Tonnen Waldpilze gesammelt und dazu zählen nicht die Pilze, die sofort in die Küche kamen. Auf der offiziellen Liste des Gesundheitsministers befinden sich 47 Arten von Pilzen, die man zur Produktion von Pilzprodukten benutzen kann. Das sind wiederum 3 Sorten mehr als letztes Jahr. Kein anderes EU-Land hat so eine lange Liste wie Polen. Auch das Gesetz ist überall strenger als in Polen. In Deutschland und der Schweiz darf jede Person nur 2 kg Pilze sammeln. In Frankreich muss man dafür bezahlen und in den Niederlanden und Belgien ist es komplett verboten. In Polen ist das Sammeln von Pilzen natürlich erlaubt und kostenlos. Es gibt nur eine Ausnahme, das industrielle Sammeln ist verboten. Dazu  zählen aber nicht Pilzsammler, die an der Straße Pilze verkaufen.

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Bußgeld für Pilzsammler

Das Sammeln von Pilzen ist kostenlos, dennoch sollte man aufpassen, damit es nicht mit einer Buße endet. Vor allem geht es darum, dass Pilzsammler sehr oft mit ihren Autos in den Wald fahren und auf nicht zugelassenen Plätzen parken. Das wird natürlich mit Strafzetteln bestraft. Sollte man den nicht annehmen, kann dies zu einer Anklage führen. Sehr oft kommt es bei Hobby-Pilzsammlern vor, dass sie Verkehrsschilder nicht beachten und dann so weit wie möglich in den Wald hineinfahren, obwohl die Schilder deutlich zeigen, dass dies verboten ist. Erlaubt ist nur das Autofahren auf öffentlichen Straßen und parken darf man nur auf ausgeschriebenen Parkplätzen. Die Waldwege darf man auch nur dann nutzen, wenn sie entsprechend gekennzeichnet sind. Sollte man diese Regeln nicht beachten, muss man eine Geldstrafe, in Höhe von 20 bis zu 500 zł zahlen. Verstößt man auch gegen das Naturschutzgesetz, muss man zusätzlich noch 1000 zł zahlen. Sollte die Sache jedoch vors Gericht kommen, beträgt die Strafe sogar 5000 zł. 

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Nicht alles darf gesammelt werden

Pilze zu sammeln ist in Polen nicht verboten, doch nicht überall darf man das machen. In den Staatswäldern darf zwar jeder Pilze sammeln, doch in Wäldern von Privatpersonen, Firmen oder Institutionen ist das ohne eine entsprechende Erlaubnis untersagt. Dies trifft aber nur auf 20% aller Wälder in Polen zu. Man sollte aber auch beachten, dass man in Naturschutzgebieten keine Pilze sammeln darf, sonst kassiert man eine Strafe in Höhe von 250 zł. Verboten ist auch das Abreißen von Tannenzapfen oder Sammeln von z.B. Gras, Moos und Baumrinde. 

Wichtig ist auch, wie man die Pilze sammelt. Macht man das falsch, kann man wieder eine Strafe bekommen. Vor allem geht es darum, dass man beim Ausreißen den Unterwuchs nicht beschädigt.

Das polnische Gesetz gibt nicht wirklich an, welche Pilze man sammeln darf. Es gibt aber eine Liste mit 54 Arten von Großpilzen, die am meisten gesammelt werden oder unter Schutz stehen. Dort findet man u.a. einige Sorten von Dickröhrlingen und Schmierröhrlingen. Die meisten Pilze, die unter Schutz stehen, sind Flechte. Die geschützten Großpilze kommen äußerst selten vor. Dennoch sollte man immer wissen, welche Pilze man sammeln darf, vor allem zur eigenen Sicherheit. Reißt man einen Pilz ab, der unter Schutz steht, oder macht man so einen Pilz kaputt, muss man eine Strafe von 500 zł zahlen.

Top 10 Orte zum Pilzesammeln

  1. Bieszczady
    Hier gibt es vor allem Buchenwälder. Es ist nicht nur für Tiere ein Paradies, aber auch für den Unterwuchs. Die zahlreichen Pilze locken hier jedes Jahr eine Menge Sammler an. 
  2. Knyszyński-Urwald/Puszcza Knyszyńska
    Der Urwald ist ein richtiges Paradies für Pilzsammler aus Podlachien. Die Kiefernwälder, zu denen auch Fichten, Eichen und Birken gehören, sind besonders reich an Pilzen.
  3. Notecki-Urwald/Puszcza Notecka
    Der Urwald ist fast ausschließlich mit Kiefernwäldern bedeckt. In der Nähe der Teiche wachsen auch Eichen, Pappeln und Birken. Auf dem gesamten Gelände kann man viele Pilze finden, sodass die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass man mit einem leeren Korb den Urwald nicht verlassen wird.
  4. Tucheler Heide/Bory Tucholskie
    Seit über 100 Jahren ist dieser Ort in ganz Europa für seine riesige Anzahl an Pilzen bekannt. Die dort wachsenden Kiefernwälder gehören zu den größten in Polen. In der Vergangenheit war dieses Gebiet auch mit Buchen und anderen Laubbäumen bewachsen, aber die räuberische Forstwirtschaft trug zum Rückgang der Laubbäume bei.
  5. Świętokrzyski-Urwald/Puszcza Świętokrzyska
  6. Bukowa-Urwald/Puszcza Bukowa
    Der Urwald ist aufgrund seiner atemberaubenden Laubwälder sehr bekannt. Am häufigsten trifft man hier natürlich auf Buchen. Jedoch gibt es in dem Urwald nicht nur Bäume, aber auch viele Pilze.
  7. Niederschlesische Heide/Bory Dolnośląskie
    Die Niederschlesische Heide ist eines der größten kompakten Waldkomplexe in Europa. Die Wälder mit ihrer Mischvegetation beherbergen die wertvollsten Pilze – Steinpilze, Maronen-Röhrlinge sowie Pfifferlinge.
  8. Sandezer Beskiden/Beskid Sądecki
    Die Wälder, welche den Gebirgszug in den Westkarpaten bewachsen, sind ein echter Schatz von Kleinpolen. Heutzutage findet man hier vor allem Buchen, Tannen, Hainbuchen und Eichen, aber auch Birken, Eiben und Eschen. Zwischen den Bäumen gibt es auch zahlreiche Pilzsammler, die mit gefüllten Körben den Wald durchforsten. 
  9. Kurpiowski-Urwald/Puszcza Kurpiowska
    Diese Wälder sind dafür bekannt, dass es hier Bernsteine gibt. Manchmal kann man auch einen Wolf antreffen. Darüber hinaus kann man hier während der Saison auch prachtvolle Pilze sammeln.
  10. Kozienicki-Urwald/Puszcza Kozienicka
    Die meisten Bäume, welche sich hier befinden, sich Kiefer. Doch zwischendurch kann man auch immer wieder eine Eiche, Hainbuche und Tanne bewundern. Die originelle Gemeinschaft von Pflanzen wird von den lokalen Bewohnern als schwarzer Wald bezeichnet.
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