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Papier: Der stille Augenzeuge der Geschichte

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Seit Anbeginn der Zeit begleitet das Papier den Menschen und hat einen nicht unbedeutenden Einfluss auf sein Leben. Oft wird das Papier jedoch unterschätzt und dass, obwohl es so manche faszinierende Geschichten erzählen könnte. Eine von ihnen wäre bestimmt die Geschichte des Papierhandwerks in Bad Reinerz/Duszniki-Zdrój.

Die Herstellung von Papier hat sich in Europa ab dem 12. Jahrhundert verbreitet. Die ersten Papiermanufakturen, die sich innerhalb der Grenzen des heutigen Polens befanden, sind wiederum Ende des 15. Jahrhunderts entstanden. Noch vor 1490, als Schlesien zusammen mit der Grafschaft Glatz zum habsburgischen Königreich Böhmen gehörte, war bereits in Breslau/Wrocław eine Papiermühle in Betrieb, die als eine der ältesten im Lande gilt. Die steigende Papiernachfrage ließ die Anzahl der Papiermanufakturen in den Folgejahren stetig anwachsen. Eine von ihnen, die ebenfalls aufgrund der florierenden Nachfragewelle entstand, war die Papiermühle in Bad Reinerz/Duszniki-Zdrój, deren Anfänge vor das Jahr 1562 zurück reichen. “Dieses Datum wurde von preußischen Historikern bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts angegeben. Sie hatten viel mehr Dokumente und Unterlagen als wir heute. Trotz der Tatsache, dass wir heutzutage weitaus über bessere technische Möglichkeiten verfügen, können wir die damaligen Untersuchungen nicht konkretisieren”, gestand gegenüber PolenJournal.de der Direktor des Papiermuseums Dr. habil. Maciej Szymczyk. Mehr Licht auf das mögliche Entstehungsdatum haben Wasserzeichen geworfen, die sich früher auf den Papierblättern befanden. “Wir wissen, dass die Papiermühle Wasserzeichen angewendet hat. Deswegen suchten wir nach ihnen in den Unterlagen, Druckschriften und Manuskripten. Die ältesten stammen aus der Wende der 70er und 80er Jahre des 16. Jahrhunderts. Die älteste von uns gefundene Druckschrift aus Bad Reinerz/ Duszniki Zdrój wird wiederum auf das Jahr 1591 datiert”, fügt Szymczyk hinzu und zeigt sich zuversichtlich, dass man schon bald die Verlegung des ersten Steins für die Bad Reinerzer Papiermühle präziser einschätzen kann.

 

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Aus Sachsen Richtung Grafschaft Glatz

Das Jahr 1562 an sich ist für die Geschichte dieses Ortes von großer Bedeutung. Schließlich verkaufte damals Ambrosius Tepper die Mühle an Nikolaus Kretschmer, der in die Grafschaft Glatz aus Sachsen kam. Ein Ereignis für die Geschichtsbücher, denn die Familie Kretschmer leitete die Papiermanufaktur 144 Jahre lang. Interessanterweise weiß man über Nikolaus Kretschmer, der die Mühle übernahm und die Familientradition aufleben ließ, heute relativ wenig. “Er leitete die Papiermühle über mehrere Jahre, als in den 80er Jahren des 16. Jahrhundert sein Sohn Gregor das Geschäft übernahm. Über ihn wissen wir viel mehr”, erklärt Maciej Szymczyk.

Zu seinen Verdiensten gehört die Wasserversorgung aus neuen Zuflüssen, was einen maßgeblichen Einfluss auf die Zukunft des Familienbetriebs hatte. Warum? Wasser hat nicht nur das Wasserrad und die Maschinen in der Mühle angetrieben, sondern war auch ein wichtiger Bestandteil der Pulpe. “Es ist sehr simpel. Wenn wir auf die Pulpe vor 400 Jahren blicken, dann ist es eine dünne Suspension aus Lumpenfasern, wahrscheinlich aus Leinen oder vielleicht Hanf. Dieser Brei bestand zu 90% aus Wasser und einem kleinen Anteil von Fasern. Dieses Wasser sollte entsprechende Eigenschaften haben, vor allem glasklar sein”, erklärt der Direktor des Reinerzer Museums und fügt gleich hinzu, dass es Vermutungen gibt, dass das von Gregor Kretschmer angeschlossene Wasser die Eigenschaften von Mineralwasser hatte, was wiederum einerseits die Motten abgeschreckt hat und andererseits die Papierbögen festigte und beständiger machte.

Dasselbe Wasser erwies sich auch als eine zerstörerische Naturgewalt, die entweder 1601 oder 1603 einen Teil der Reinerzer Mühle vernichtete. “Früher wurde angenommen, dass das heutige Objekt, die zweite Papiermanufaktur ist, die an diesem Platz erbaut wurde. Die Erste sollte vollständig zerstört werden. Die Untersuchungen aus den letzten Jahren haben jedoch bestätigt, dass der untere Teil der Mühle älter ist und wahrscheinlich aus der Zeit vor 1562 stammt. Die Anlage besteht heute also aus verschiedenen Teilen und die unteren sind mit Sicherheit Restbestände von der ersten Papiermühle”, erklärt Maciej Szymczyk.

Die Überschwemmungen aus dem 17. Jahrhundert forderten einen hohen Tribut, was zweifellos eine Herausforderung darstellte, welcher Gregor Kretschmer gerecht wurde. Im Jahr 1605 war die Anlage bereits wieder aufgebaut. Darüber hinaus hat der Nachkomme von Nikolaus vom Kaiser Rudolf II. von Habsburg einen Adelstitel erteilt bekommen. “Manche glauben, dass sein Papier so gut war, dass der Kaiser Rudolf II. von Habsburg ihn erst mit einem Wappen würdigte und später mit einem Adelstitel belohnte. Andere glauben, dass der Titel für Geld gekauft wurde, was zu jener Zeit eine gängige Vorgehensweise war”, so der Museumsdirektor, der auch bestätigt, dass es Gregor Kretschmer richtig gut ging, denn neben dem ergatterten Adelstitel hat er auch eine Kirche über dem Betrieb gestiftet. 

Das Reinerzer Papier auf dem königlichen Hof

Im Laufe der 144 Jahre im Besitz der Familie Kretschmer, hatte die Papiermühle ihre Höhen und Tiefen erlebt, bis sie schließlich 1706 von dem letzten Nachkommen an die Familie Heller verkauft wurde. In ihren Händen verblieb sie bis zum Jahr 1822. “Während die Manufaktur in den letzten Kretschmerjahren ihre Probleme hatte, kamen mit der Hellerfamilie neue Kraft und Energie sowie neue Investitionen und Mittel”, erklärt Maciej Szymczyk. Eine von diesen Investitionen war der sog. Holländer, der damals als innovativ galt und der das Stampfwerk ersetzte. Die neue Maschine war viel effizienter und infolge dessen wurde ein neuer Trockenraum erbaut. Nicht ohne Grund, denn schnell wurde klar, dass die Produktionsmöglichkeiten die Kapazität der alten Trockenräume deutlich übertrifft. Rasch wurde ein neues Gebäude gebaut, dass bis heute neben der Papiermühle steht.

1742 wurde Schlesien und dementsprechend die Grafschaft Glatz durch Preußen angeeignet und die aus Böhmen stammende Hellerfamilie konnte die Zuneigung der damaligen Machthaber gewinnen. “Der Papierschöpfer aus Reinerz wurde aufgefordert, den königlichen Behörden Papiervorlagen vorzulegen. Diese wurden begutachtet und als hervorragend eingeschätzt, sodass 1750 Anton Benedikt Heller den Titel des Hofpapierschöpfers des Königs von Preußen erlangte”, erzählt der Direktor der Papiermühle. Auf diese Art und Weise hat Friedrich II. die Tür für den Betrieb geöffnet, die Aufträge für die preußische Krone auszuführen. In den darauffolgenden Jahrzehnten waren die königlichen Amtsstellen die Hauptempfänger des Reinerzer Papiers. Darüber hinaus besuchte sogar der König selbst im Jahre 1764 Bad Reinerz/Duszniki- -Zdrój. 

Anton Benedikt Heller musste genauso, wie Gregor Kretschmer mit den Folgen einer Überschwemmung kämpfen, die Bad Reinerz/Duszniki-Zdrój rund fünf Jahre nach dem königlichen Besuch heimsuchte. “Bei der Beseitigung der Schäden wurden damals einige Verbesserungen eingefügt, eine davon umfasste den Bau eines Eingangspavillons und der Brücke über Reinerzer Weistritz”, lesen wir in der Publikation, die der Reinerzer Papiermühle gewidmet wurde, anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Museums. Im Jahre 1772 stirbt Anton Benedikt Heller, der den Betrieb seinem Schwiegersohn Joseph Ossendorf hinterlässt. 

Der Reinerzer Josef

Der Schwiegersohn von Anton Benedikt Heller hat zusammen mit der Papiermühle auch den Titel des königlichen Hofpapierschöpfers übernommen. Interessanterweise sind auch ihm teilweise die artistischen Elemente, die man bis heute in der Manufaktur bestaunen kann, zu verdanken. Maciej Szymczyk beschreibt Joseph Ossendorf als einen sehr interessanten und zugleich jahrelang Geheimnisvollen Mann. “Der Nachfolger von Heller war ein Sohn eines sehr reichen Papierschöpfers aus Böhmen. Sein Vater – Franz Ossendorf, genannt auch Papierfranz, hatte einige Papiermühlen und ein riesiges Vermögen. Joseph war der jüngste von seinen Kindern, und seine älteren Geschwister hatten ihn seines väterlichen Erbes beraubt. Gezwungen seine Heimat zu verlassen, kam er in die Grafschaft Glatz, als sie bereits zu Preußen gehörte. In Bad Reinerz/ Duszniki-Zdrój ist er als ein hervorragender Papierschöpfer hervorgetreten”, erklärt Maciej Szymczyk. Es ist nicht schwer zu erraten, dass die Fähigkeiten von Joseph Ossendorf Anton Benedikt Heller schwer beeindruckt haben. Er schätzte ihn so sehr, dass er ihm sein ganzes Vermögen hinterlassen hat und seine Tochter heiraten ließ.

Wieso ist diese Geschichte und Person so wichtig für die Reinerzer Papiermühle? Im Inneren der Anlage befinden sich Polychromien, welche die niederschlesische Manufaktur einzigartig unter derartigen Produktionsstätten machen. Auf einem Gemälde ist die Verführung Josefs durch Potifars Frau abgebildet. Die übereinstimmenden Namen sind alles andere als zufällig. “Dank der Forschungsarbeiten von Prof. Dr. habil. Andrzej Kozieł wissen wir, dass diese Szene auch eine Anspielung auf das Leben und Schicksal des Reinerzer Papierschöpfers darstellt. Kurz und knapp kann man sagen, dass derjenige, der in seiner Heimat von den eigenen Geschwistern verachtet wurde, im fremden Land mit königlichen Ehren gefeiert wurde. So war es sowohl im Fall von Joseph Ossendorf, als auch bei den Helden aus der Bibelgeschichte”, betont der Direktor des Reinerzer Museums und fügt auch hinzu, dass die Polychromien, welche die Wände der Manufaktur zieren, zwar sehr interessant und spannend, aber nicht die einzige in der Anlage sind. “Die ersten Gemälde waren hier bereits lange vor der Hellerfamilie. Das wissen wir anhand einer Beschreibung der wunderschön dekorierten Räume, die sich erhalten hat. Sie stammt aus den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts, also der Zeit, als die Papiermühle noch den Kretschmers gehörte”, so Maciej Szymczyk. Erwähnenswert ist ebefalls die Tatsache, dass nach dem Tod Ossedorfs, seine Frau und damals schon Witwe – Antonia Ossendorf sich auch entschlossen hat, sich um das Äußere der Papiermühle zu kümmern und ließ verzierte Fassaden anfertigen.

Ein unvermeidbares Ende der goldenen Zeit

Antonia Josepha Ossendorf hat später die Papiermühle ihrer Tochter hinterlassen, die den Kaufmann Johann Leo Königer heiratete. Er gilt als der letzte Vertreter der Heller-Ossendorf- -Linie. Unter seiner Leitung ging es für den Reinerzer Betrieb bergab. Dazu haben vor allem seine Familienprobleme (u.a. Ehebruch, der mit einer Scheidung endete) sowie eine schwierige wirtschaftliche und politische Lage nach der Kriegsniederlage Preußens gegen Napoleon beigetragen. Während sich der Staat relativ schnell von dieser Niederlage erholen konnte, geriet die Mühle immer stärker in den Niedergang. Alles andere als hilfreich waren dabei die Stein-Hardenberg’schen Reformen, die den Reinerzer Papierschöpfern ihre Privilegien beim Lumpensammeln entzogen hat. So musste er sich gegen andere Papiermacher im Kampf gegen den Rohstoff durchsetzen. “Königer war wahrscheinlich verschuldet und aus diesem Grunde versuchte er verzweifelt, die Mühle zu verkaufen. Er brauchte das Geld, weil kurz nachdem seine Ehe gescheitert ist, hatte er bereits eine andere Frau und mit ihr Kinder”, behauptet der deutsche Historiker Rainer Sachs, der die Geschichte der Reinerzer Papiermacher erforschte. Nach einigen misslungenen Verkaufsversuchen wurde die Mühle an Joseph Wiehr aus Frankenstein/Ząbkowice Śląskie versteigert. In den Händen seiner Familie und Nachkommen blieb sie rund 117 Jahre lang.

Zwischen 1822 und 1904 lief die Mühle ohne das größere Investitionen durchgeführt worden sind, was schwere Folgen für die Zukunft des Betriebs mit sich brachte. “Angesichts der im Glatzer Land entstehenden Papierfabriken, hat die im 19. Jahrhundert fortschreitende Technisierung der Familie Wiehr massive Probleme bereitet. Einerseits haben der Entzug der Privilegien einen enormen Teil an Rohstoffen und andererseits der technische Fortschritt ihnen die Kunden weggenommen, weil die maschinelle Herstellung einfach billiger war”, erklärt der Direktor des Museums in Bad Reinerz/Duszniki-Zdrój. Carl II. Wiehr, der seit 1905 die Mühle leitete, versuchte sich aus dieser misslichen Lage zu retten. Den erhofften Durchbruch sollte eine Rundsiebmaschine zur Pappeherstellung und eine moderne für die damalige Zeit Francis-Turbine bringen, die das Mühlrad ersetzte. Der Erfolg blieb aber aus. Interessanterweise wurde in der Mühle weiterhin das Papier auch handgeschöpft. “Die Investitionen erwiesen sich als unrentabel. Dementsprechend wurde die Lage des Unternehmens in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts zunehmend schlechter, sodass in Zeiten der großen Wirtschaftskrise Carl II. Wiehr die Papierherstellung beenden musste. 1936 verkaufte er alle seinen Maschinen, was der Firma ein Ende setzte”, erzählt Maciej Szymczyk. Interessant – bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Anlage als Objekt mit historischem Wert wahrgenommen. Das wusste auch der Besitzer. Schlussendlich war sein Schicksal von der Zukunft der Papiermühle abhängig. 

Von einer Papiermühle zum Museum

Heute wissen wir, dass sich die Zukunft der Anlage bereits vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs zu kristallisieren begann, als Carl II. Wiehr seinen ersten Zuschuss für die Sanierung der Mühle erhielt. Später, in der Zwischenkriegszeit, erhielt er die nächsten Fördergelder. Wiehr wusste, dass nach dem Verlust der Maschinen, nur der Verkauf des Betriebs an eine öffentliche Einrichtung ihm und seiner Familie die nötige Stabilisierung bringen wird. Auf der anderen Seite konnte damals nur die Stadt so eine Summe aufbringen. “Im Frühjahr 1939, als die Stadt die Papiermühle kaufte, stellte sich heraus, dass man in der Kasse nicht genügend Geld hat. Mithilfe von Fördergeldern und vielen Krediten, die aufgenommen wurden, hat man den Kauf besiegelt. Erwähnenswert ist dabei, dass die letzte Rate im Jahre 1986 fällig war. Da zuvor der Zweite Weltkrieg ausgebrochen ist, ist es selbstverständlich dazu nicht gekommen”, erklärt der Direktor des Reinerzer Museums.

Der Krieg und die Nachkriegszeit begünstigten keine Renovierungen, also wurden nur die nötigsten Arbeiten an der Anlage durchgeführt. Man kam auch mit der Idee auf, die Papierschöpferei aufs Neue in Betrieb zu nehmen, doch es stellte sich heraus, dass nur Carl II. Wiehr das nötige Wissen dazu hatte. Der Papiermacher erklärte sich sogar als bereit zu helfen, aber die Geheimnisse des Papierschöpfens nahm er mit ins Grab. Er verstarb im Jahre 1941. Nach dem Krieg wurde die Mühle vom polnischen Staat übernommen. “Lange wusste man nicht, wie man die Anlage einrichten sollte. In den ersten Nachkriegsjahren plante man hier eine Papierfabrik zu eröffnen und die Mühle verwaltete damals die Papierwerke in Mühldorf/Młynów. Später hat man sich jedoch für ein anderes Konzept entschieden. Die Anlage wurde wieder zum Eigentum der Stadt, diese konnte sie nicht entsprechend absichern. Aus diesem Grund hat man sich entschieden die Papiermanufaktur der Polnischen Papierindustrie zu überlassen, die in den 60er Jahren das Papiermuseum eingerichtet und eröffnet hat”, erzählt Maciej Szymczyk und fügt gleich hinzu, dass vor 51 Jahren die ersten Ausstellungen für die Gäste freigegeben wurden. 1971 hat man wiederum die alte Papierschöpferei wieder hergerichtet. “Auf diese Weise hat man im Vergleich zu dem, was Carl II. Wiehr im Jahr 1905 machte, einen Schritt nach hinten gewagt. So wurde auch die alte, historische Bestimmung dieser Räume wiederhergestellt”, sagte der Direktor im Interview mit PolenJournal.de und kündigte an, dass das Museum die alte Papierschöpferei revitalisieren wird, um sie so, wie vor 150 Jahren aussehen zu lassen.

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Das Herz der Papiermühle schlägt immer noch

Der Direktor der Reinerzer Papiermanufaktur gibt zu, dass es ihn freut, dass bereits in den 70er Jahren die Produktion von handgeschöpftem Papier wieder aufgenommen wurde. “Unsere Papiermühle hat als Ganzes einen enormen Wert. Tatsache ist aber, dass die alte Schöpferei der wichtigste Ort, das Herz dieser Mühle ist, wo bis heute Papier hergestellt wird”, fügt er hinzu. Das Reinerzer Museum ist derzeit der größte Hersteller von handgeschöpftem Papier in Polen. Dieses wird an Künstler sowie Institutionen und Behörden verkauft und für Ehrenurkunden, Andenken und Souvenirs oder für Gedenkschreiben benutzt. Das Papier wird eben falls von den Gästen gekauft, als ein Erinnerungsstück an den Besuch. “Es ist auch erwähnenswert, dass wir nicht nur die alte Herstellungstechnik zeigen, sondern dass wir auch die Touristen dazu ermutigen sich selber beim Papierschöpfen zu probieren”, unterstreicht Szymczyk.

Es ist nicht zu leugnen, dass dies für viele der krönende Abschluss einer Tour sei, die aus vielen Ausstellungen und Kuriositäten besteht, die das Papier und dessen Verwendung im Laufe der Jahre skizzieren. “Bei uns kann man erfahren, wie und aus was es besteht. Für viele ist ein Stück Papier etwas Gewöhnliches, fast sogar Anonymes, aber das Papier hat seine eigene Geschichte, die wir hier zu zeigen versuchen. Papier ist unsere Zivilisation, ohne das hätte es sie vermutlich nicht gegeben”, resümiert Maciej Szymczyk.

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