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Die Geschichte zwischen den Tönen

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Wie klingt moderne jüdische Musik heute und wie spiegelt sich die Geschichte darin wider? Diesen Fragen geht das zweite Polin Music Festival für zeitgenössische jüdische Musik nach. Im gleichnamigen Museum der Geschichte der polnischen Juden in Warszawa (Warschau) erwartet die Besucher vom 15. bis 17. Februar ein hochkarätiges Programm mit mehreren Uraufführungen. Das Festival ist dem Komponisten Mieczysław Wajnberg gewidmet, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Wajnberg wurde am 9. Dezember 1919 in Warschau geboren und floh nach dem Angriff der Wehrmacht auf Polen 1939 zunächst nach Minsk. Bereits Anfang der 1930er Jahre nahm er musikalische Studien auf, die er in der Sowjetunion fortführte. Später wurde er zu einem der engsten Freunde und Kollegen von Dmitri Schostakowitsch. Gegenseitig inspirierten sie sich und hinterließen Spuren im Werk des jeweils anderen.

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Bis zu seinem Tode in Moskau schuf Wajnberg zahlreiche große und kleinere musikalische Werke, darunter auch zwei Filmmusiken. Sein wohl bekanntestes Stück ist „Die Passagierin“. Die Oper in zwei Akten erzählt die Geschichte einer Auschwitz-Insassin und ihrer KZ-Aufseherin, die einander Jahre nach Kriegsende auf einem Kreuzfahrtschiff begegnen. Im Jahr 1968 vollendet, wurde sie erst 2010, also 14 Jahre nach Wajnbergs Tod, uraufgeführt.

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Beim Polin Music Festival wird die Musik Wajnbergs an zwei Abenden erklingen. Zur Eröffnung wird die Sinfonia Varsovia Wajnbergs „Rhapsodie über moldawische Themen“ interpretieren, im Anschluss wird „Akeda“, ein Alterswerk des unlängst verstorbenen israelischen Komponisten Noam Sheriff, gespielt. Am 16. Februar wird ein musikalisches Gedicht von Natalie Babińska Premiere feiern. Das Stück erzählt eine Geschichte rund um Wajnbergs Liederzyklen „Triptichon“ und „Profil“, in die Rolle des Komponisten schlüpft der Bassist Tomasz Raff. Zudem werden die Streichquartette des US-amerikanischen Jazzmusikers und Komponisten John Zorn zur Aufführung kommen.

Am Eröffnungstag finden zudem noch zwei Uraufführungen statt. Mit „Polin“ des jungen US-amerikanischen Komponisten Sturdivant Adams wurde die Ausstellung des Museums zur 1000-jährigen Geschichte der Juden in Polen bereits zum zweiten Mal nach 2016 zur Inspirationsquelle für ein symphonisches Konzert. Uraufgeführt wird zudem Mateusz Śmigasiewiczs „Dom jest gdzie indziej“ (Zuhause ist woanders).

Der letzte Festivaltag ist dem Thema „Jüdischer Tango“ gewidmet. Nach einer Vorführung des Films „Tango, una historia con judios“ (Tango, eine Geschichte mit Juden) von Gabrièl Pomeraniec findet ein großes Abschlusskonzert mit Tangomelodien von Guttman, Eberstein, Donoso und Pfeiffer statt. 

Karten sind über die Homepage des Polin-Museums, www.polin.pl, erhältlich.

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