Immer mehr Nachbarn aus dem Osten wollen in Polen legal arbeiten. Die Zahl der Manager und IT-Spezialisten wächst rasant.
Der polnische Arbeitsmarkt wird für Ausländer immer interessanter – berichtet Rzeczpospolita. Innerhalb der ersten neun Monate 2016 wurden insgesamt 100 Anträge für Aufenthaltserlaubnisse eingereicht – fast ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum.
Für Experten und Arbeitgeber ist dies ein Grund zur Freude, denn die Lücke, die durch Auswandernde entsteht wird somit geschlossen.
Die meisten Einwanderer kommen aus der Ukraine. 70% aller Anträge für Aufenthaltserlaubnisse in Polen stammen von Ukrainern. Das ist um die Hälfte mehr als im Vorjahr – sagte dem Blatt ein Sprecher des Ausländeramtes. Die Zahlen sprechen für sich – 2015 waren es noch 40 Tsd. Anträge, 2016 sind es bereits 61 Tsd. Die Mehrheit bekommt den Aufenthalt bewilligt.
Die Legalisierung des Aufenthalts in Polen ermöglicht einem Ausländer zu arbeiten. Laut Experten ist dies auch für Polen vorteilhaft. Bestätigt wurde dies im Bericht von IWF – Einwanderer, unabhängig von ihrer Qualifikation, tragen zur Steigerung des Wohlstands im aufnehmendem Land bei.
Ohne Ukrainer wäre die Lage der Wirtschaft katastrophal. Wir haben mit Arbeitskräftemangel in zwei Bereichen zu kämpfen – im Niedriglohnsektor und ungelernter Arbeit, aber auch beim technischen Personal. Immigranten aus der Ukraine füllen größtenteils diese Lücke – sagte dem Blatt Cezary Kaźmierczak aus dem Unternehmer- und Arbeitgeberverband.
Inzwischen arbeiten in Polen legal ca. 600 Tsd. Ukrainer. Schätzungen zufolge könnten zwischen 30 und 270 Tsd. illegal beschäftigt sein. Immer öfters kommen auch qualifizierte Spezialisten z.B. aus der IT-Branche, die später ihre Familien nach Polen holen.
Einwanderer sind der einzige Weg das jetzige Beschäftigungsniveau auch in 10 – 15 Jahren zu halten. Das ist auch durch die demographische Entwicklung der letzten Jahre in Polen bedingt – meinen Experten.
Quelle: rp