Die industrielle Produktion in Polen ist im Juni gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 2,7% gesunken.
Damit konnte die polnische Industrie im Juni das robuste Wachstum der letzten Monate nicht bestätigen, nachdem zuletzt im Mai noch ein deutliches Plus von 7,7% auf Jahresbasis verzeichnet worden war. Zurückzuführen ist der Produktionseinbruch u.a. auf die in diesem Jahr geringere Zahl der Arbeitstage als im Juni vergangenen Jahres. Dennoch handelt es sich um das schlechteste Ergebnis seit Juli 2016.
Den Angaben des Statistikamts GUS in Warschau zufolge war für den Produktionsrückgang im Juni vor allem verarbeitenden Industrie verantwortlich, wo ein überdurchschnittliches Minus von 3,6% registriert wurde. Zudem schrumpfte die Produktion im Bergbau um 1,9%. Dagegen lag die Produktion in der Wasser- und Abfallwirtschaft um 2,3% und in der Erzeugung und Lieferung von Strom, Wärme, Gas und Wasser um 5,5% über dem Niveau des gleichen Vorjahresmonats.
Innerhalb der verarbeitenden Industrie sank die Produktion am stärksten in der Bekleidungsindustrie (-13,5%), in der Metallurgie (-11,1%), in der Automobilindustrie (-8,5%), in der Baustoffindustrie (-7,4%) und in der Möbelindustrie (-6,2%). Zuwächse verzeichneten u.a. der Fahrzeugbau ohne Automobilindustrie (+11,1%), die Getränkeindustrie (+6,6%), die elektronische und optische Industrie (+3,5%) und der Elektrogerätebau (+2,7%). Gegenüber dem Vormonat Mai ging die Industrieproduktion insgesamt um 5,9% zurück. Dabei schrumpfte die Produktion in der verarbeitenden Industrie um 6,4%, in der Erzeugung und Lieferung von Strom, Wärme, Gas und Wasser um 3%, in der Wasser- und Abfallwirtschaft um 2,1% und im Bergbau um 0,5%.
Insgesamt ergibt sich im ersten Halbjahr 2019 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum allerdings noch ein Anstieg der industriellen Produktion in Polen um durchschnittlich 5,1%. Dabei legte die Produktion in der Wasser- und Abfallwirtschaft um 9,6%, im Bergbau um 5,7% und in der verarbeitenden Industrie um 5,3% zu, etwas geringer fiel der Produktionsanstieg in der Erzeugung und Lieferung von Strom, Wärme, Gas und Wasser mit +1,9% aus.
Die industriellen Erzeugerpreise lagen im Juni um 0,6% über Vorjahresniveau und um 0,4% unter dem Niveau des Vormonats Mai.
Sven Otto / nov-ost.info