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Nicht mehr 38 Millionen: Dies ist die aktuelle Bevölkerungszahl Polens

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Foto: Symbolbild/Freepik

Jahrelang war man daran gewöhnt, dass in Polen 38 Millionen Menschen leben. Diese Daten sind jedoch schon seit einiger Zeit veraltet. 

Das Statistische Hauptamt (Generalny Urząd Statystyczny – GUS) hat mitgeteilt, dass die Bevölkerungszahl des Landes im Jahr 2022 37 Millionen und 766 Tausend Einwohner beträgt, über 141 Tausend Menschen weniger als noch Ende 2021. Der neueste Bericht enthält beunruhigende Daten. Sie betreffen z.B. Selbstmord unter Jugendlichen.

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Das Statistische Zentralamt verkündete offiziell eine demografische Krise in Polen. Die Daten zeigen, dass „die Pandemie den Verlauf der demografischen Phänomene in den Jahren 2020 und 2021 beeinflusst und die in den letzten 10 Jahren beobachteten ungünstigen Trends verstärkt hat.“

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„Die Bevölkerung ist seit 2012 rückläufig (bis auf einen leichten Anstieg – um fast 1.000 – im Jahr 2017)“ – gab das Statistische Hauptamt an. Es wurde berichtet, dass die Bevölkerung Polens Ende 2022 37.766.000 betrug, also mehr als 141.000 weniger als Ende 2021. Pro 10.000 Einwohner sind 37 Menschen gestorben.

Nach Angaben des Statistischen Hauptamtes sind die Veränderungen in der Bevölkerungszahl in den letzten Jahren vor allem auf die niedrige Geburtenrate zurückzuführen, die seit 2013 negativ ist. „Im Jahr 2022 lag der negative Wert der Geburtenrate 4-mal höher als im Jahr 2019, also wurde ein Rückgang von 9 pro 10.000 Personen verzeichnet. Zum Vergleich: Während des Babybooms der 1950er Jahre kamen auf 10.000 Personen etwa 200 Geburten, während es in den 80er Jahren etwa 100 waren“, gibt das Statistische Hauptamt an.

Die Geburtenrate sank um 0,6 Promillepunkte. Auch die Zahl der Todesfälle ist zurückgegangen. Über 448.000 Personen starben, was jedoch 71 Tausend weniger im Vergleich zum Vorjahr ist. Die Sterblichkeitsrate betrug 11,9 Promille (im Vergleich zu 13,7 Promille im Jahr 2021).

Weniger Hochzeiten und Scheidungen

Im Jahr 2022 war ein Rückgang der Geburtenrate zu verzeichnen – die Zahl der Geburten war um 143.000 geringer als die Zahl der Todesfälle. Die natürliche Zuwachsrate (pro 1.000 Einwohner) betrug -3,8 Promille, im Vergleich zu -4,9 Promille im Jahr 2021.

Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2022 fast 156.000 neue Ehen geschlossen. Das sind fast 13.000 weniger als ein Jahr zuvor. Die Heiratsrate lag bei 4,1 Promille. Aber auch die Zahl der Scheidungen ist zurückgegangen – über 60.000 Ehen wurden geschieden, aber um etwa 0,5 Tausend weniger als im Jahr 2021. Die Scheidungsrate lag bei 1,6 Promille.

Den Daten des Statistischen Hauptamts zufolge „müssen zur Gewährleistung einer stabilen demografischen Entwicklung des Landes, von 100 Frauen im Alter von 15 bis 49 Jahren im Durchschnitt mindestens 210 bis 215 Kinder geboren werden.“ Zurzeit liegt die Rate bei etwa 126 Kindern.

Das Statistische Hauptamt wies darauf hin, dass in ländlichen Gebieten verhältnismäßig mehr Kinder geboren werden. „Im Jahr 2022 lag die Geburtenrate bei 8,3 Promille, während sie in Städten bei 7,9 Promille lag. Die höchste Rate an Lebendgeburten gibt es in Woiwodschaften, die zu Gebieten der größten, sich entwickelnden städtischen Ballungsräumen gehören (Masowien, Kleinpolen, Pommern und Großpolen) – der Wert des Koeffizienten lag im Jahr 2022 zwischen 8,7 und 9,1 Promille. Die niedrigsten Geburtenraten wurden wiederum in der Woiwodschaft Heiligkreuz (6,9 Promille im Jahr 2022), Westpommern (7,1 Promille) und der Woiwodschaft Oppeln verzeichnet ( 7,2 Promille)“ – gab das Statistische Zentralamt an.

Es wurde auch berichtet, dass die Geburtenrate in städtischen Gebieten bei 1,208 und in ländlichen Gebieten bei 1,342 lag.

Jedes vierte Kind ist unehelich

Den Daten des Statistischen Hauptamtes zufolge, verlagerte sich nach 1990 die höchste Fruchtbarkeitszeit der Frauen von der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen auf die Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen und nun auch auf die Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen. Auch die Struktur des Bildungsniveaus der Mütter veränderte sich. Im Jahr 2022 verfügte 48% der Frauen, die ein Kind zur Welt brachte, über eine höhere Bildung, also 8-mal mehr als zu Beginn der 1990er Jahre, als der Anteil bei 6% lag. 

Andererseits sank der Anteil der Frauen mit Grundschulbildung und ohne Bildung um das Sechsfache – von 18% im Jahr 1990 auf weniger als 3% aktuell.

Auch bei den außerehelichen Geburten kam es nach Angaben des Statistischen Hauptamtes zu einem Anstieg. Derzeit wird jedes vierte Kind aus unehelichen Beziehungen geboren. Seit dem Jahr 2000 hat sich dieser Anteil mehr als verdoppelt (Anfang der 1990er Jahre lag er bei etwa 6-7%).

Die Untersuchung zeigt, dass der Anteil der unehelichen Kinder in Städten höher ist und 32% beträgt, während es auf dem Land 23% sind. Die größte Zahl der unehelichen Kinder gibt es in den Woiwodschaften Lebus (47%) und Westpommern (45%). Im Südosten Polens ist diese Rate am niedrigsten – und zwar in den Woiwodschaften Karpatenvorland (16%) und Kleinpolen (17%).

In den letzten acht Jahren ist auch die Zahl der Geburten ausländischer Frauen, die sich dauerhaft in Polen niedergelassen und sich für die Geburt eines Kindes hier entschieden haben, gestiegen.

„Die Zahl der Geburten von Müttern ohne polnische Staatsbürgerschaft, die ihren ständigen Wohnsitz in Polen haben, hat sich fast verzehnfacht. Im Jahr 2022 waren darunter ukrainische, weißrussische und russische Frauen am zahlreichsten. Aus asiatischen Ländern brachten hier Bürgerinnen aus Vietnam, China und Indien ihre Kinder am häufigsten zur Welt“, berichtete das Statistische Zentralamt.

Sterberate

Der Bericht zeigt, dass sich die Sterberate bis 2019 nicht wesentlich verändert hat. In den Jahren 2020 und 2021 war ein starker Anstieg zu verzeichnen. „Im Jahr 2020 starben über 477.000 Menschen, im Jahr 2021 fast 520.000 (42.000 mehr im Vergleich zum Vorjahr)“ – berichtete das Statistische Zentralamt und nannte als Grund die Pandemie. Dabei wurde festgestellt, dass im Jahr 2022 die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu 2021 um über 71.000 auf das Niveau von 448 Tausend zurückgegangen ist. Die Sterberate lag im Jahr 2022 bei 11,9 Promille, also um 1,8 Promille weniger als im Jahr 2021

An der Gesamtzahl der Verstorbenen sind es etwa 52% Männer gewesen. Das durchschnittliche Sterbealter lag im Jahr 2022 bei fast 77 Jahren (72 Jahre für Männer und 83 Jahre für Frauen), während es im Jahr 2000 bei 73 Jahren (69 Jahre für Männer bzw. 78 Jahre für Frauen) lag.

Die Sterblichkeitsrate ist derzeit in Städten höher (im Jahr 2022 lag sie bei 12,3 Promille) als auf dem Land (11,1 Promille), sie weist aber auch erhebliche regionale Unterschiede auf.

Die Bandbreite der Abweichungen zwischen den Woiwodschaften im Jahr 2022 reichte von 10,5 Promille in Kleinpolen und Karpatenvorland bis 14 Promille in Lodz. Auch in der Woiwodschaft Heiligkreuz ist die Sterblichkeitsrate hoch – 13,4 Promille.

Männer sterben häufiger. Selbstmord bei Jugendlichen

Nach Angaben des Statistischen Zentralamts ist die Sterberate bei Männern höher als bei Frauen. „In der Altersgruppe von etwa 20 bis 44 Jahren ist die Sterberate bei Männern dreimal so hoch”.

Die Daten zeigen, dass im Jahr 2022 60% der Todesursachen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind. Erkrankungen der Atemwege, Verletzungen und Vergiftungen machten 11% der Todesfälle aus.

Bei Männern unter 50 Jahren sind Verletzungen, Unfälle und Vergiftungen die häufigsten Todesursachen. Aus diesen Gründen stirbt mehr als jeder Vierte, in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen sind dies sogar über 60% der Fälle. 

Im Alter bis zu 50 Jahren starb ein Viertel der Frauen an Krebs. Nach Angaben des Statistischen Zentralamts sind bösartige Neubildungen im Alter von 45 bis 49 Jahren für ein Drittel der Todesfälle verantwortlich.

Verletzungen und Vergiftungen sind für ein Viertel der Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 14 Jahren verantwortlich.

Das Statistische Hauptamt gab an, dass die Selbstmordrate bei jungen Menschen im Alter von 15 bis 19 Jahren im Jahr 2022 bei fast 22% lag. Das bedeutet, dass jeder fünfte Teenager durch Selbstmord starb.

Im Jahr 2022 lag die Säuglingssterblichkeitsrate bei 2,4 Promille in der Woiwodschaft Oppeln und bei 5 Promille in Kujawien-Pommern. Die durchschnittliche Sterblichkeitsrate für die Jahre 2000–2022 reicht von 4,6 Promille in den Woiwodschaften Kleinpolen, Masowien und Oppeln bis zu 6,1 Promille in Niederschlesien und Schlesien.

Quelle: Businessinsider

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