Eigentlich könnten Zehn- oder sogar Hunderttausende Menschen den polnischen Arbeitsmarkt unterstützen. Dafür müssten sie aber bei der Betreuung von Familienmitgliedern unterstützt werden.
52 % der Erwachsenen Polinnen und Polen versuchen die Arbeit mit der Betreuung von Kinder und/oder erwachsenen Angehörigen zu verbinden. Aus der Untersuchung des Forum für verantwortliches Business (FOB) vom Februar dieses Jahres geht hervor, dass vor allem Frauen häufiger versuchen Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. FOB weist darauf hin, dass das Ausmaß der Betreuungsaufgaben einen großen Einfluss auf die Position auf dem Arbeitsmarkt hat.
Aus den neuesten Daten des Statistischen Hauptamts GUS geht hervor, dass Ende letzten Jahres 865 000 Nichterwerbspersonen (fast 7 %) im Alter von 15 bis 89 Jahren wegen familiären und häuslichen Pflichten nicht arbeiten konnte. Davon waren 820 000 Personen im erwerbsfähigen Alter (15-64).
Dazu kommen viele Personen, welche aufgrund ihrer Betreuungsaufgaben nicht Vollzeit arbeiten können. Laut BAEL waren davon letztes Jahr im 3. Quartal 67 000 Menschen betroffen.
Laut der Untersuchung von FOB arbeiteten im Februar dieses Jahres 7 % der Polen im Alter von 18 bis 65 Jahren in Teilzeit, und zwei Drittel von ihnen gaben an, dass dies mit der Notwendigkeit, andere zu pflegen, zusammenhängt. Die Experten weisen darauf hin, dass in Polen die Betretung von erwachsenen Angehörigen an der Familie hängen bleibt und von Kindern meistens an den Frauen. Dabei gaben 80 % der Befragten an, dass die Betreuung von Kindern und Erwachsenen eigentlich gleich unter erwerbstätigen Frauen und Männern aufgeteilt werden sollte.