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Fachkräftemangel. Handbremse für die Wirtschaft

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Der polnischen Wirtschaft steht eine neue Herausforderung bevor. Mehr als 50% der Arbeitgeber deklariert, dass sie sich mit Einstellungsproblemen messen müssen, was wiederum Einfluss auf die Entwicklung ihrer Unternehmen nimmt. Ein Drittel der Unternehmen kann aus diesem Grund keine neuen Verträge schließen. Mehr als 12% ist der Meinung, dass Personalengpässe dafür verantwortlich sind, dass ihre Unternehmen auf Investitionen verzichten oder sie einschränken – das geht aus dem neuesten Arbeitsmarktbarometer von Work Service hervor. 

Die neuesten Daten aus dem Statistischen Hauptamt für das zweite Vierteljahr 2017 zeigen, dass die polnische Wirtschaft um 3,9% im Jahresvergleich wächst. Die Industrieproduktion ist sogar um 6,2% gewachsen. Von der guten Konjunktur ist auch die Baubranche gezeichnet. Seit Jahresanfang hat man begonnen knapp 125 Tsd. Wohnungen zu bauen also um 23% mehr als im selben Zeitraum 2016. Damit man jedoch den Verpflichtungen, die mit neuen Aufträgen verbunden sind, nachkommen kann, braucht man auch immer mehr Personal. Seit 2013   verringert sich ständig die Zahl der auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren Fachkräfte. Dies ist zum einen auf die niedrigere Arbeitslosenrate zurückzuführen und zum anderen, auf die schrumpfende Zahl der Arbeitnehmer im Produktionsalter, sowie auf die Auswanderung. 

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Das Arbeitnehmerdefizit macht den Unternehmen zu schaffen, denn 50,8% deklarierte bereits, dass sie zuletzt Probleme mit der Anwerbung qualifizierter Mitarbeiter hatte. Dies ist um 15% mehr als im Vorjahr und somit das höchste Ergebnis, das je im Arbeitsmarktbarometer eingetreten ist – berichtet Work Service. Diese nicht gerade einfache Lage wirkt sich negativ auf das Funktionieren der Unternehmen aus. Unter Arbeitgebern, die mit diesem Problem konfrontiert wurden, deklarieren 68,1%, dass dies direkten Einfluss auf ihre Geschäfte hat. 

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“Der Fachkräftemangel beeinträchtigt die unternehmerische Tätigkeit und wir können davon ausgehen, dass dieses Problem noch stärker in der gesamten Wirtschaft präsent wird. Unsere Daten verdeutlichen, dass bereits jetzt 32,6% der Unternehmen aufgrund von Personalmangel dazu gezwungen ist, auf neue Aufträge zu verzichten. Aus demselben Grund entscheidet sich 12,8% auf Investitionen zu verzichten oder sie einzuschränken, was im Wesentlichen die Entwicklungsperspektive ausbremst. Auch deswegen ist der Zugang zum Humankapital die Hauptherausforderung für die polnische Wirtschaft, denn unter diesen Bedingungen hat er den Vorsprung, der über entsprechendes Personal verfügt” – kommentiert Maciej Witucki, der Vorstandsvorsitzende von Work Service.

62% der Großunternehmen hatte in letzter Zeit Probleme mit Personalbeschaffung. Darunter leidet vor allem der Dienstleistungs- und Produktionssektor, also die großen Wirtschaftszweige, die über die Stärke der Wirtschaft entscheiden. In den Woiwodschaften Oppeln und Niederschlesien beklagt sich sogar über 70% der Firmen über Personalengpässe.

Bei der derzeitigen Wirtschaftslage sehen wir, dass die Arbeitnehmernachfrage das Angebot übersteigt. Unsere Daten zeigen, mit welcher Bedrohung sich die polnische Wirtschaft langfristig messen muss. Ohne ein höheres Arbeitnehmerangebot könnten viele Unternehmen scheitern. Bereits jetzt beobachten wir erste Abhilfemechanismen u.a. in Form von Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland oder Nutzung von Zeitarbeitsfirmen – so Maciej Witucki.

Personalengpässe = höhere Löhne?

Der Fachkräftemangel ist ein enormes Problem vor allem für Kleinunternehmen. Hier bedeutet eine Person weniger einem spürbaren Verlust. Auch deswegen ist der Anteil der Arbeitgeber, die keine neue Aufträge beanspruchen unter Kleinunternehmer mit 35,3% der höchste. 25% der Unternehmen, die Probleme mit der Personalbeschaffung haben, kann deswegen keine neuen Märkte erobern und für 27,8% der Firmen in Polen, bedeuten Personalengpässe höhere Personalkosten. 

Nutznießer dieser Probleme der Zeitarbeitsunternehmen sind Arbeitnehmer. Der immer stärker werdende Wettkampf spiegelt sich in höheren Löhnen wieder. Das bedeutet wiederum höhere Arbeitskosten. In den letzten Monaten beobachteten wir einen Anstieg der Löhne im Unternehmenssektor um 5% im Jahresvergleich, doch diese Dynamik kann noch mal in den kommenden Monaten beschleunigen, u.a. durch die Ankündigungen zum wachsenden Mindestlohn – erklärt Andrzej Kubisiak von Work Service. 

 

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