Der durch das polnische Unternehmen PESA produzierte DMU Link ist der erste polnische Zug in der Geschichte, der eine Verkehrszulassung in Deutschland bekam. Am Donnerstag wurde er offiziell der deutschen Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) überreicht.
An der Zeremonie nahm der polnische Minister für wirtschaftliche Entwicklung – Mateusz Morawiecki teil. Ab Juli wird der Zug zwischen Berlin und Küstrin (poln. Kostrzyn nad Odra) kursieren.
Es ist ein großer Moment. Bisher haben wir nur unsere besten Fußballspieler nach Deutschland exportiert – Lewandowski, Podolski oder Klose. Heute beginnen wir mit dem Export von technisch raffinierten Produkten, zu denen Züge gehören – sagte der polnische Spitzenpolitiker.
DMU LINK PESA NEB PL from PESA Bydgoszcz on Vimeo.
Der Kauf und die Zulassung, sind die besten Beispiele dafür, dass die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen ständig enger werden – unterstrich Morawiecki.
Kathrin Schneider, Ministerin für Infrastruktur und Landesplanung in der Landesregierung des Landes Brandenburg, sprach wiederum von einem historischen Ereignis:
Ich freue mich, dass wir auch im technischen Bereich mit dem Zugverkehr zwischen beiden Ländern vorankommen. Neben vielen anderen Themen, erschweren gerade die unterschiedlichen technischen Systeme in Polen und Deutschland den grenzüberschreitenden Verkehr. Hier hilft es uns weiter, dass die EU vor wenigen Wochen das sogenannte vierte Eisenbahnpaket verabschiedet hat, welches die Angleichung der Systeme vorsieht. Für die Fahrgäste bedeutet dies, dass sich die Reisezeiten auf den internationalen Linien nach und nach verkürzen, weil lästige Umstiege an der Grenze wegfallen.
Im August 2013 bestellte die NEB bei PESA bereits neun Triebfahrzeuge Link für den Regionalverkehr in Brandenburg und für die grenzüberschreitenden Fahrten nach Polen.
Die Dieseltriebwagen Link verfügen über 140 Sitzplätze, 2 Plätze für Rollstuhlfahrer und 12 Fahrradstellplätze. Zwei Motoren erlauben eine Geschwindigkeit von bis zu 140km/h. Alle Link-Fahrzeuge besitzen eine Klimaanlage, ein barrierefreies WC sowie ein Fahrgastinformationssystem mit Anschlussinformationen in Echtzeit. Außerdem gibt es zur Sicherheit der Fahrgäste in den Innenräumen und den Außenbereichen eine Videoüberwachung für eine sichere Zugabfertigung. Auf diese Weise erfüllt der Link alle Anforderungen an modernes Reisen im Regionalverkehr – lesen wir auf der offiziellen Seite von NEB.
Quellen: NEB / TVP Info