Danone hat die Schließung seines französischen Blédina-Werks angekündigt. Die Anlage produziert Babynahrung sowie Phosphatine-Produkte. Die Entscheidung führt zum Wegfall von 117 Arbeitsplätzen und markiert einen weiteren Schritt der diesjährigen Sparmaßnahmen im europäischen Netzwerk des Unternehmens. Ein großer Teil der Produktion soll künftig im polnischen Danone-Werk in Opole / Oppeln erfolgen, was die Position des Standorts stärken dürfte.
Rückläufige Nachfrage und strukturelle Marktprobleme von Danone
Laut dem Portal Just Food wurden die Beschäftigten Anfang November über die Pläne informiert. Das Werk beliefert sowohl europäische als auch afrikanische Märkte. Danone begründet die Schließung mit einem anhaltenden Rückgang der Nachfrage, welcher die Wirtschaftlichkeit des Betriebs zunehmend beeinflusst.
In einer Stellungnahme erklärt das Unternehmen, dass seit über zehn Jahren ein langsamer, aber beständiger Nachfragerückgang in einem strukturell schrumpfenden europäischen Markt beobachtet wird. Zudem bleibe die Lage auf den afrikanischen Märkten herausfordernd. Unter diesen Bedingungen biete der Standort Blédina keine stabile wirtschaftliche Zukunft mehr.
Danone kündigt an, dass betroffene Mitarbeiter sich auf offene Stellen in anderen französischen Werken bewerben können, insbesondere in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Zusätzlich sollen Schulungsprogramme angeboten werden, um den Erwerb neuer Qualifikationen und berufliche Veränderungen zu erleichtern.
Verlagerung der Produktion nach Opole / Oppeln
Danone betont, dass in den vergangenen Jahren versucht wurde, die Effizienz des Werks durch Investitionen und Modernisierungen zu verbessern. Trotz dieser Maßnahmen gelte die wirtschaftliche Zukunft des Standorts als nicht gesichert.
Die Produktion von Getreidebrei soll erhalten bleiben, jedoch sollen wesentliche Produktionsprozesse in das Werk in Opole / Oppeln verlagert werden, welches damit einen großen Teil der bisherigen Aufgaben übernimmt.
Weitere europäische Standorte vor Veränderungen
Das Blédina-Werk ist nicht der einzige Standort in Europa, der von Restrukturierungen betroffen ist. Danone plant zudem die Schließung der Molkerei im deutschen Ochsenfurt bis Ende 2026. Als Gründe werden steigende Betriebskosten und eine geringe Auslastung genannt.
Trotz dieser Anpassungsmaßnahmen erzielt Danone weiterhin solide Ergebnisse. Im dritten Quartal 2025 erreichte der Umsatz 6,876 Milliarden Euro – ein vergleichbarer Zuwachs von 4,8 Prozent. Die Schließungen und Produktionsverlagerungen sind daher strategischer Natur und Teil eines breiteren Transformationsprozesses, mit dem sich das Unternehmen an veränderte Marktbedingungen anpasst.
Quelle: wprost
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