Ukrainer, Weißrussen und Moldauer wundern auf dem polnischen Arbeitsmarkt keinen mehr. Das Land wird aber immer interessanter für Arbeiter aus Asien.
In der ersten Jahreshälfte kamen 8000 Arbeiter aus Asien nach Polen – das ist mehr als im gesamten Vorjahr. Die Zahlen sollen jedoch noch wachsen, denn dem polnischen Arbeitsmarkt fehlen die Arbeitskräfte. Neue Arbeitskräfte kommen vor allem aus Nepal (2034), Indien (1373) und Bangladesch (935) – so das Arbeitsministerium. Jedes Jahr erhalten auch Hunderte Türken, Chinesen, Usbeken und Vietnamesen ihre Arbeitsgenehmigungen. Die vorgelegten Zahlen betreffen natürlich die Arbeiter, die sich legal im Land aufhalten. Es ist schwierig über Zahlen aus der Grauzone zu spekulieren.
Sehr beliebt bei den Arbeitern die vom asiatischen Kontinent kommen ist die Transport- und Baubranche. Die polnischen Arbeitgeber beschäftigen gern Arbeiter aus der Industriebranche, beliebt sind auch Verkäufer, Facharbeiter und IT Spezialisten. Auch Ärzte und Krankenschwestern u. a. aus Thailand sind gefragt – eingestellt wurden insgesamt 108 Menschen in diesem Bereich. Die Arbeiter vom indischen Subkontinent arbeiten oft in der Möbel- und Lebensmittelindustrie. Sie sind pünktlich und zuverlässig, verlassen dabei Polen nicht so schnell, wie z.B. die Ukrainer, die oft nach einem längeren Aufenthalt weiter in den Westen ziehen. Diese Stabilität ist den Arbeitgebern besonders wichtig.
Asiaten belegen auch Arbeitsstellen in Bereichen, in denen keiner arbeiten will z. B. in der Fischindustrie. Im Gegensatz zu den vielen Befürchtungen, erhalten sie das selbe Einkommen wie die einheimischen Arbeitnehmer – so die Experten aus ManpowerGroup. Natürlich ist es für den Unternehmer viel schwieriger einen Ausländer zu beschäftigen u. a. aufgrund der anfallenden Kosten und des Zeitaufwands. Auch die Sprache und das kulturelle Umfeld sind eine Herausforderung.
In Polen arbeiten auch einige Nordkoreaner, oft für sehr niedrige Löhne, manchmal ohne zu wissen, wie viel sie wirklich verdienen. Oft bekommen sie nur 10% des eigentlichen Gehalts, der Rest landet höchstwahrscheinlich bei der nordkoreanischen Regierung – so das südkoreanische Organisation Database Center for North Korean Human Rights.
Quelle: rp.pl