Ab 1. September müssen alle Arten von Plastiktüten in Geschäften in Polen käuflich erworben werden. Einzige Ausnahme sind die sogenannten Hemdchenbeutel z. B. zum Abfüllen von Obst und Gemüse.
Pro Tragetasche wird eine Gebühr von 0,20 PLN (ca. 0,05 EUR) zzgl. Mehrwertsteuer fällig. Die Gebühr fließt an den Staatshaushalt, das Umweltministerium geht jedoch davon aus, dass die aufgrund des bisherigen Verbrauchs veranschlagten 1,2 Mrd. PLN (273 Mio. EUR) im Jahr nicht fließen werden, da der Verbrauch wegen der Gebühr voraussichtlich deutlich sinken wird.
Seit Anfang 2018 galt in Polen bereits eine Gebührenpflicht für Kunststofftragetaschen mit einer Folienstärke von 15-50 Mikrometer, die jedoch dazu führte, dass der Handel durch den Umstieg auf Tüten mit höheren Foliendicken die Regelung zu umgehen versucht. In Polen werden bislang noch 11 Mrd. Plastiktüten im Jahr verbraucht bzw. 466 Stück pro Kopf. Das ist das Doppelte des EU-Durchschnitts und das 20-fache des deutschen Werts (24 Stück).
Autor: Torsten Stein / nov-ost.info