Nach 25-jähriger Pause werden wieder Züge nach Karpacz / Krummhübel fahren. Ab dem 15. Juni wird eine regelmäßige Verbindung nach Jelenia Góra / Hirschberg eingerichtet, und am Vortag steigt eine Sonderfahrt mit einem Oldtimerzug.
In nur wenigen Wochen erscheint die Bergstadt wieder auf der polnischen Eisenbahnkarte. Dank der Zusammenarbeit der niederschlesischen Selbstverwaltung, der Niederschlesischen Eisenbahn und des Niederschlesischen Straßen- und Eisenbahndienstes konnte eine im Jahr 2000 stillgelegte Verbindung wieder hergestellt werden.
Karpacz / Krummhübel erhält damit ein neues Streckennetz, das Touristen und Einwohnern einen schnellen und bequemen Zugang ermöglicht.
Schnelle Verbindung zwischen Jelenia Góra / Hirschberg und Karpacz / Krummhübel
In der Sommersaison werden samstags und sonntags bis zu 14 Zugpaare zwischen Jelenia Góra / Hirschberg und Karpacz / Krummhübel verkehren. Das sind fast doppelt so viele, wie ursprünglich geplant. An den Wochentagen werden 12 Zugpaare rollen, was Flexibilität und eine bequeme Wahl der Zeiten gewährleistet.
Die Fahrzeit zwischen Karpacz / Krummhübel und Jelenia Góra / Hirschberg beträgt dann nur 18 Minuten. Auf der Strecke verkehren moderne KD-Sprinter, die für den schnellen Regionalverkehr ausgelegt sind. Eine so kurze Fahrzeit ist ein großer Vorteil für alle, die zur Arbeit oder Schule pendeln oder einen Wochenendausflug in die Berge planen.
Retro-Züge für eine sentimentale Reise
Eine der größten Attraktionen wird die Rückkehr historischer Fahrzeuge sein. Vier der Wochenendverbindungen werden von historischen Zügen bedient, deren Aussehen und Ausstattung die Fahrgäste in die Zeit der alten Eisenbahn zurückversetzen. Die Jungfernfahrt findet am 14. Juni statt und stellt eine symbolische Eröffnung der neuen sowie alten Strecke dar.
Diese Fahrten werden vom Club der Eisenbahnfreunde organisiert, der zahlreiche Begleitveranstaltungen ankündigt. Für Technik- und Geschichtsbegeisterte ist dies eine einmalige Gelegenheit, die restaurierte Lokomotive SP42 zu sehen, die den Spitznamen „Der Kessel“ trägt und im Jahr 2000 die letzte Fahrt nach Karpacz / Krummhübel unternahm.
Karpacz wieder auf der Eisenbahnkarte Niederschlesiens
Mit der Wiederherstellung der Eisenbahnverbindung nach Karpacz / Krummhübel erhält die Region neue Möglichkeiten für ihre touristische Entwicklung. Von Wrocław / Breslau aus kann man nun direkt nach Jelenia Góra / Hirschberg fahren und dort in einen Zug nach Świeradów-Zdrój / Bad Flinsberg oder Karpacz / Krummhubel umsteigen. Die gesamte Reise von der Hauptstadt Niederschlesiens bis zum Fuße der Schneekoppe dauert etwa zwei Stunden und zwanzig Minuten.
Die Wiederherstellung der Verbindung nach Karpacz / Krummhübel ist Teil eines umfassenderen Plans der Woiwodschaft zur schrittweisen Wiederherstellung von Strecken, die seit Jahren stillgelegt waren. Die Strecke nach Świeradów-Zdrój / Bad Flinsberg wurde bereits wiederhergestellt, und weitere geplante Investitionen betreffen die Strecke nach Kowary / Schmiedeberg, Stronie Śląskie / Seitenberg und Lwówek Śląski / Löwenberg.
Schöne Bahnstrecke von Jelenia Góra nach Karpacz
Die Linie 340 von Jelenia Góra / Hirschberg im Riesengebirge nach Karpacz / Krummhübel gilt als eine der schönsten in Polen. Aus den Zugfenstern können Reisende die Schneekoppe und das Riesengebirge bewundern.
Der Zug von Jelenia Góra / Hirschberg nach Karpacz / Krummhübel hält an folgenden Haltestellen:
- Łomnica Średnia,
- Łomnica Dolna,
- Łomnica / Lomnitz,
- Mysłakowice Polna,
- Mysłakowice / Zillerthal,
- Mysłakowice Orzeł,
- Miłków / Arnsdorf,
- Karpacz / Krummhübel.
Die Arbeiten zum Wiederaufbau der Strecke teilte man in zwei Etappen auf: Jelenia Góra / Hirschberg im Riesengebirge – Mysłakowice / Zillerthal (etwa 10 km lang) und Mysłakowice / Zillerthal – Karpacz / Krummhübel (etwa 7 km lang). Die Kosten für die gesamte Investition belaufen sich auf über 60 Mio. Zloty.
Geschichte der Bahnstrecke
Die Verbindung von Jelenia Góra / Hirschberg im Riesengebirge nach Karpacz / Krummhübel eröffnete man erstmals im Juni 1895. Die 17 km lange Strecke von Jelenia Góra / Hirschberg im Riesengebirge und 7 km von Mysłakowice / Zillerthal (in diesem Dorf gibt es eine Zweigstrecke nach Kowary / Schmiedeberg im Riesengebirge) befuhren täglich mehrere Zugpaare.
Sie wurde von Touristen aus Wrocław / Breslau, Berlin und anderen Städten genutzt. Im Jahr 1934 wurde der letzte Abschnitt der Strecke von Mysłakowice / Zillerthal nach Karpacz / Krummhübel elektrifiziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg demontierte man die Oberleitung, doch fuhren weiterhin Dieselzüge, die auf der 7,3 km langen Strecke eine Steigung von 154 Metern überwinden. Der regelmäßige Personenverkehr von Mysłakowice / Zillerthal nach Karpacz / Krummhübel wurde im April 2000 eingestellt.
Quelle: fakt
Foto: facebook / Koleje Dolnośląskie S.A.