Lokalen Medienberichten zufolge hat auf der Insel Kaseburg / Karsibór in Swinemünde / Świnoujście in einem Natura-2000-Schutzgebiet ein illegales Techno-Festival stattgefunden. Bei den Organisatoren handelte es sich um Deutsche, welche die Veranstaltung als nur ein „Familientreffen“ bezeichneten.
Am Freitag berichteten Anwohner aus Swinemünde / Świnoujście den lokalen Medien, dass auf der Insel Kaseburg / Karsibór in der Zacisze-Straße eine Zeltstadt mit lauter Musik steht. Das eingezäunte Gelände durften nur deutsche Staatsbürger betreten. Wie das Internetportal „Zielona Interia“ berichtet, wurde das Festival auf einem Privatgrundstück organisiert.
Deutsche bedrohen polnisches Naturschutzgebiet
Wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Veranstaltung um ein illegales Techno-Festival namens Achterland-Festival. Journalisten des Portals „iswinoujscie” durften das Festivalgelände nicht betreten, da es nur für deutsche Bürger bestimmt war. Die Insel Kaseburg / Karsibór hat eine Fläche von etwa 14 Quadratkilometern, auf der etwa tausend Menschen leben.
Sie ist ein wertvolles Naturgebiet mit zwei Naturschutzgebieten „Karsiborskie Paprocie“ und „Karsiborska Kępa“. Auch bekannt als Natura-2000-Gebiete, die unter besonderem Schutz stehen. Kaseburg / Karsibór wird auf der Homepage der Stadt von Swinemünde / Świnoujście als „grüne Oase des Friedens und der Ruhe mit einzigartigen natürlichen Merkmalen“ bezeichnet.
Nur ein „Familientreffen”
Somit ist es keine Überraschung, dass ein illegales Techno-Festival in einem geschützten, wertvollen Naturgebiet für Empörung unter den Anwohnern und in den Medien sorgte. Laut der Pressemitteilung der Stadt Swinemünde / Świnoujście, sollen die deutschen Organisatoren das Techno-Festival nur als „Familientreffen“ gemeldet haben.
„Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass die Veranstaltung einen völlig anderen Charakter als ein Familientreffen hatte. Zum einen war die Veranstaltung kostenpflichtig, zum anderen kamen die Teilnehmer mit Bussen und Kleinbussen an. Dies weicht deutlich von der Definition eines Familientreffens ab”, so die Beamten.
Polizei musste zehnmal eingreifen
Die Stadtverwaltung kündigte an, dass die Regionaldirektion für Umweltschutz in Stettin / Szczecin in den Fall eingreifen wird, da der Veranstalter keinen Antrag für die Durchführung des Festivals in einem Natura 2000-Gebiet gestellt hat.
Wie „Zielona Interia“ von der örtlichen Polizei erfuhr, mussten die Polizeibeamten am Freitag und Samstag zehnmal auf dem Gelände des illegalen Festivals im Zusammenhang mit nächtlichen Ruhestörungen eingreifen. Es wurden auch zwei Anträge an das Gericht weitergeleitet. Weitere Maßnahmen in diesem Fall sollen folgen.
Quelle: Interia Zielona
Foto: Youtube/ iswinoujscie.pl