In Zabrze, der ehemaligen Bergbaustadt im Süden Polens, beginnt ein ehrgeiziges Revitalisierungsprojekt. Die renommierte polnische Arche-Gruppe hat das denkmalgeschützte Industrieareal übernommen und plant, es in einen lebendigen Ort für Hotellerie, Gastronomie, Kultur und Bildung zu verwandeln. Hinter der Investition stehen nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch eine klare Vision.
Heizkraftwerk in Zabrze bekommt eine neue Funktion
Die Arche-Gruppe hat offiziell das ehemalige Heizkraftwerk im schlesischen Zabrze übernommen. Der Kaufpreis betrug 7 Millionen Złoty. Die Anlage, ein denkmalgeschützter Industriekomplex, wird umfassend revitalisiert.
Geplant sind Hotel- und Gastronomiebereiche sowie kulturelle und bildungsorientierte Einrichtungen. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im zweiten Quartal 2026. Die Investitionssumme schätzt man auf mindestens 70 Millionen Złoty.
Ein Bekenntnis zur Industriekultur
Der Zuschlag für das Projekt ging im Juni an die Arche-Gruppe, die in Polen für erfolgreiche Sanierungen historischer Gebäude bekannt ist. Am 30. Juli wurde der Kaufvertrag unterzeichnet. Seitdem ist die Umnutzung des Heizkraftwerks offiziell besiegelt.
Ewa Weber, amtierende Stadtpräsidentin von Zabrze, zeigte sich erfreut über die Entscheidung: „Das ist ein besonderer Ort – meine Mutter hat hier gearbeitet. Jetzt beginnt eine neue Ära. Die Arche-Gruppe verfügt über umfangreiche Erfahrung bei der Revitalisierung solcher Anlagen.“
Tourismusziel Zabrze im Fokus
Die geplanten Umgestaltungen passen gut zur Strategie der Stadt, den postindustriellen Tourismus zu fördern. In das Projekt werden auch das Bergbaumuseum und ein Antrag auf Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste eingebunden. Ziel der Stadt ist es, die Besucherzahlen in den kommenden Jahren zu verdoppeln – auf rund eine Million pro Jahr.
Weber betonte, dass das Projekt auch Zabrze als Reiseziel für Wochenendtouristen stärken sollte – mit einem breiten kulturellen, touristischen und sportlichen Angebot.
Arche investiert bewusst in schwierige Projekte
Arche-Vorstandsvorsitzender Władysław Grochowski unterstrich den emotionalen Wert der Investition: „In Schlesien gibt es eine besondere Energie. Wir haben gelernt, dort Projekte zu realisieren, wo andere aufgeben.“
Er berichtete, dass Städte Arche häufig Angebote zur Übernahme von Objekten machen – manchmal für symbolische Beträge. Im Fall von Zabrze überzeugte die Stadt mit Offenheit und Kooperationsbereitschaft.
Konkrete Pläne für das Heizkraftwerk
Im ersten Jahr ist die Bestandsaufnahme und Planung vorgesehen: technische Gutachten, Projektarbeiten und Genehmigungen. Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2026 starten und bis 2031 dauern. Teile des Komplexes in Zabrze sollen aber bereits während der Bauphase nutzbar gemacht werden.
Chefarchitekt Piotr Grochowski kündigte an, dass viele historische Elemente der Produktionsanlage erhalten und in die neue Nutzung integriert werden. „Das Gebäude ist nahezu vollständig erhalten. Damit kann anschaulich gezeigt werden, wie die Industrie in Schlesien einst funktionierte.“
Für die Hotelnutzung ist eine modulare Lösung außerhalb des Hauptgebäudes vorgesehen. Gastronomiebereiche sollen direkt im Kraftwerk entstehen.
Ein Projekt in Zabrze mit offenem Charakter
Arche plant das Vorhaben als offenen Prozess, der sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln soll. Regelmäßige Gespräche mit der Stadt sind vorgesehen, um die Ausrichtung an den lokalen Bedürfnissen abzustimmen.
„Wir hoffen auf die Beteiligung weiterer Investoren“, so Grochowski. „Und gemeinsam wollen wir in Zabrze etwas absolut Einzigartiges schaffen.“
Quelle: dziennikzachodni
Foto: facebook / Zabrze.com.pl
[…] Ende Juli 2025 hat die Arche-Gruppe die Anlage vom örtlichen Selbstverwaltungsorgan übernommen. Das Unternehmen kündigte an, rund 70 Millionen Zloty in die Revitalisierung des Areals zu investieren. […]