Dies bestätigte das polnische Institut für Nationales Gedenken (IPN) nach der Untersuchung der Unterschriften in der Geheimakte von IM Bolek, die früher im Hause des Generals Kiszczak gefunden wurde. Lech Walesa, legendärer Chef der Gewerkschaft Solidarność, bestreitet diese Vorwürfe.
Lech Wałęsa wird seit Jahren einer Kooperation mit dem Kommunistischen-Regime beschuldigt. Der Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger hat diese Einwendungen mehrmals abgewiesen. Zudem wurde er im Jahr 2000 vor Gericht von dem Vorwurf der Spitzeltätigkeit für die Staatsicherheit (SB) freigesprochen.
Neue Ergebnisse zum Fall von IM Bolek (Angebliches Pseudonym von Walesa) sollten die im Februar 2016 gefundenen Dokumente liefern, die im Hause des verstorbenen Gen. Kiszczak gefunden wurden. Es handelte sich dabei um seine Personalakte, Quittungen zum Geldempfang und eine Verpflichtungserklärung zur Zusammenarbeit mit der polnischen Staatsicherheit.
Am Dienstag, während einer Pressekonferenz, die in dem Institut für Nationales Gedenken (IPN) stattgefunden hat, wurden die Ergebnisse einer graphologischen Untersuchung veröffentlicht. Die polnische Behörde sieht die Spitzeltätigkeit Walesas als bestätigt. Davon zeugen die Ergebnisse der Analyse, die das Institut für Gerichtliche Gutachten in Krakau im Auftrag von IPN durchgeführt hat. Sowohl die Verpflichtungserklärung als auch die Quittungen zum Geldempfang wurden von Wałęsa unterzeichnet. Es handelt sich dabei um den Zeitraum zwischen 1970 und 1976. Das Gutachten des Instituts bestätigte, dass die Personalakten und Dokumente, die im Haus von Kiszczak gefunden wurden, alle echt seien.
Dieser Fund war auch der Ausgangspunkt für den Auftrag an die Graphologen, denn Walesa hat immer wieder die Echtheit dieser Dokumente in Frage gestellt, was er auch bei seiner Vernehmung wiederholte. Zweifel wurden zwar in Bezug auf einige Dokumenten gemeldet, doch Einfluss auf die Ergebnisse hatte das laut den Experten keinen.
Doch der Anführer der Solidarność hält nichts von der Analyse und bestreitet weiterhin die Vorwürfe zu seiner Tätigkeit als IM Bolek. Immer wieder betont er, dass das Ganze eine Lüge sei und die Graphologen so etwas nur unter Zwang veröffentlicht haben können.
Quellen: wprost / interia / rp