Der polnische EU-Abgeordnete wurde von seiner Funktion als Vizepräsident entbunden. Sein Amt musste er wegen einer Aussage über Róża Thun aufgeben. Eine Umfrage zeigt, dass die meisten Polen diese Entscheidung nachvollziehen.
52,3% der Befragten urteilte, dass Czarnecki sein Amt als Vizepräsident des EU-Parlament wegen seinem Nazi-Sager nicht weiter ausüben sollte. 24,4% konnten die Entscheidung des Parlaments zur Abwählung des polnischen Politikers nicht nachvollziehen und 23,3% haben diesbezüglich keine eindeutige Stellungnahme. Das geht aus einer Umfrage von SW Research für das Portal rp.pl hervor.
Zur Erinnerung – 447 EU-Abgeordnete sprachen sich für die Amtsenthebung aus, 196 dagegen. Für die Abwahl waren mindestens zwei Drittel der abgegebenen Stimmen erforderlich. Die Amtsenthebung von Czarnecki war die erste in der Geschichte des EU-Parlaments. Auslöser für die Abstimmung waren Äußerungen des polnischen Politikers gegen die Europaabgeordnete Róża Thun. Er hatte sie mit einem „Szmalcownik“ verglichen. Der Begriff bezeichnet in Polen Nazi-Kollaborateure, die Juden während des Zweiten Weltkriegs an Nazis verrieten.
Quelle: rp.pl
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