Der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk sagte beim 40-jährigen Jubiläum der Europäischen Volkspartei, dass jene Laute, die den Kern des vereinten Europa in Frage stellen, immer lauter werden.
Tusk äußerte sich auch zu den utopischen Visionen eines integrierten Europas ohne nationale Staaten:
Bei unseren politischen Projekten sollten wir nach dem gesunden Menschenverstand und mit einem guten Timing handeln. Wir nehmen die Verantwortung für die Konfrontation der Wirklichkeit mit verschiedenen utopischen Visionen. Einer Utopie von Europa ohne nationale Staaten, einer Utopie von Europa ohne Interessenkollission und Ambition, ein Europa, welches die Werte der Außenwelt aufzwingt. Einer Utopie der eurasischen Einheit
– sagte er.
Tusk kritisierte auch die Besessenheit mit der schnellen und völligen Integration und unterstrich, dass nicht alle Europäer den Euroenthusiasmus der Eliten teilen. Vielmehr erwarten die enttäuschten Bürger, dass man besser als bisher mit der normalen Wirklichkeit zurechtkommt.
Jetzt ist der Euroskeptizismus oder sogar Europessimismus zur Alternative geworden. Jene, die das Bestehen der EU in Frage stellen, werden immer lauter. Die Gefahr eines Zusammenbruchs der EU kreist durch Europa und eine Vision eines Staatenbundes ist für mich nicht die beste Lösung
– unterstrich Tusk und kündigte eine Debatte an, in der man sich detailliert mit diesem Thema beschäftigen wird.
Quelle: TOK.FM