Die polnische Premierministerin traf sich am Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Spitzenpolitikerinnen sprachen vor allem über die Flüchtlingskrise aber auch über gegenseitige Beziehungen, über 25 Jahre Nachbarschaftsvertrag zwischen den Ländern und über die polnische Minderheit in Deutschland.
Merkel bedankte sich bei Szydlo für den Besuch in der deutschen Hauptstadt. Die Kanzlerin bestätigte, dass Polen und Deutschland eine gemeinsame Position in der Sache Brexit vertreten. Merkel sprach von einem Kompromiss den man finden wolle, um die Briten in der EU zu halten. Szydlo unterstützte diese Worte, unterstrich jedoch, dass die Rechte der polnischen Gastarbeiter in Großbritannien auch bei den Verhandlungen mit den Briten in Betracht gezogen werden sollten. Dafür will sich die polnische Regierung engagieren.
Die beiden Spitzenpolitikerinnen einigten sich zu einem gemeinsamen humanitären Projekt in Syrien oder dessen Nachbarländern. Es handele sich dabei um die Errichtung einer Schule oder eines Krankenhauses.
Zum Thema Flüchtlingskrise und Staatssicherheit sagte Merkel, dass man die EU-Außengrenzen schützen müsse. Szydlo unterstrich wiederum, dass Polen sich aktiv bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise beteilige und dass Europa gemeinsam vorgehen und nach einer effektiven Lösung suchen muss.
Die Kanzlerin und Premierministerin äußerten sich auch zu dem 25-jährigen Jubiläum der Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrags. Szydlo unterstrich, dass Deutschland sowohl wirtschaftlich als auch politisch der wichtigste Partner Polens sei und man wolle die gegenseitigen Beziehungen weiter vertiefen. „Der Nachbarschaftsvertrag ist der beste Beweis dafür, dass der gemeinsame Weg auch der richtige ist“ – sagte die polnische Premierministerin. Ein starkes Polen und ein starkes Deutschland sind der Garant einer starken Europäischen Union – so Szydlo.
Während der Pressekonferenz wurde auch eine Tagung zum Thema Polen in Deutschland, sowie Regierungsbesprechungen angekündigt. Zudem lud Premierministerin Szydlo die Kanzlerin zu einem Besuch in Polen ein.
Fotos: flickr / Kancelaria Prezesa Rady Ministrów