Polen, genau wie die Amerikaner, gehören zu den am wenigsten in Russland beliebten Nationen. Anders kann es auch gar nicht sein, da die Regierungspropaganda die Polen in sehr negativem Licht darstellt.
In dem Film „Krim. Der Weg ins Vaterland“ wirft der Präsident Russlands Wladimir Putin Warschau vor, sie habe die ukrainischen Nationalisten geschult. Seiner Meinung nach seien die Amerikaner und ihre Freunde für den Umschwung in der Ukraine verantwortlich, in welcher die Gruppe von Wiktor Janukowycz die Macht verloren hatte. Moskau unterstreicht, hätte die Revolution im letzten Jahr in der Ukraine nicht stattgefunden, wäre das Blut nicht vergossen worden. Die Propaganda schiebt die Verantwortung für diese Tragödie auf den Westen.
Die Beschuldigung Polens ist nichts Neues. Die Antwort ist aber immer gleich: Polen engagiert sich nicht in die Ausschulung von Vorkämpfern und hatte es auch in der Vergangenheit nicht getan.
Der Vorsitzende des Büros für die Nationale Sicherheit General Stanisław Koziej kommentiert die Worte des Präsidenten Russlands kurz: Die Äußerung Wladimir Putins sei ein Bestandteil des einfachsten Informationskriegs, den Russland sehr intensiv führt.
Diese Rhetorik betrifft ein breiteres Problem. Die russische Kriegslehre behandelt die Nordatlantikpakt-Organisation als eine Gefahrquelle für Russland. Deshalb will Putin zeigen, wie gefährlich die NATO-Länder für Russland sind. Somit gelingt es ihm auch, Unterstützung von den Russen zu bekommen.
Die negative Darstellung Polens kann zweifellos den Ziel haben, Polen als ein russophobisches Land zu präsentieren, mit welchem Meinung man nicht rechnen muss, weil Warschau von Vorurteilen, Emotionen und nicht vom Verstand gelenkt wird.
Quelle: polskieradio.pl