Die polnische Regierung hat am Mittwoch die Eckpunkte eines als „Krisenschutzschild“ bezeichneten Hilfsprogramms für die Wirtschaft verkündet.
Das Paket hat nach Angaben von Premier Mateusz Morawiecki ein Volumen von 212 Mrd. PLN (47 Mrd. EUR) bzw. 10% des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Morawiecki erklärte, die Maßnahmen seien auf die nächsten zwei bis vier Monate ausgelegt. Danach werde der Höhepunkt der Corona-Epidemie hoffentlich überwunden sein, sodass das Land zur Normalität zurückkehren könne.
Die beiden größten Posten des Programms sind die Finanzierung der Unternehmen mit 74 Mrd. PLN und die Stärkung des Finanzsystems mit 70,3 Mrd. PLN. Weitere 30 Mrd. PLN sollen für die Absicherung der Beschäftigten ausgegeben werden, ebenfalls 30 Mrd. PLN für öffentliche Investitionen, 7,5 Mrd. PLN für den Gesundheitsschutz.
Im Bereich Beschäftigungssicherung sieht der „Krisenschutzschild“ (poln. Tarcza Antykryzysowa) unter anderem vor, dass bei Firmen, die infolge der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten, der Staat die Hälfte der Gehaltszahlungen übernimmt. Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern sollen Mikrokredite von 5.000 PLN (1.100 EUR) erhalten, die nicht rückzahlbar sind, wenn die Firmen innerhalb der nächsten sechs Monate keine Mitarbeiter entlassen. Auch soll die Frist für die Einreichung der Steuererklärungen in diesem Jahr um einen oder zwei Monate verschoben werden.