Anhänger des Komitees zur Verteidigung der Demokratie gingen auf die Straßen und demonstrierten gegen die neuen Mediengesetze.
Flaggen, Transparente und Antiregierungsgeschrei – so sah der Samstag in mehreren Städten Polens aus. Demonstrationen gab es u.a. in Warschau, Breslau, Danzig, Posen, Oppeln oder Stettin. Die Anhänger des Komitees zur Verteidigung der Demokratie (poln. Komitet Obrony Demokracji) protestierten gegen die umstrittenen Mediengesetze, die vor Kurzem in Kraft getreten sind.
Ich bin bei jeder Demonstration dabei, weil unsere Freiheit eingeschränkt wird und ich fürchte, dass die Medien jetzt zur Stimme der Regierung werden – sagte eine der Demonstrantinnen vor der Kamera. Vor unseren Augen werden die Institutionen der Demokratie attackiert. Damit kann man nicht einverstanden sein, das kann nicht toleriert werden – unterstrich ein anderer.
Warum bin ich hier? Ich bin bestimmte Regeln gewohnt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt die Medien in Polen zentral gesteuert werden. Man kann sagen, du hast 500 Kanäle zur Auswahl, aber wir wollen, dass die Realität, unsere Umgebung objektiv und pluralistisch gezeigt wird. – ärgerte sich der nächste.
Nach Angaben der Polizei protestierten, auf der größten Demonstration in Warschau, bis zu 8 Tausend Menschen. Es gab auch mehrere Gegendemonstrationen, die jedoch viel geringer ausgefallen sind.
Ein Tag zuvor ist die „kleine Medienreform“ in Kraft getreten. Noch am selben Tag wurde Jacek Kurski als neuer Chef des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders TVP erklärt. Bereits seit Tagen wird über die möglichen Entlassungen im öffentlichen polnischen Fernsehen spekuliert. Es handelt sich dabei auch um Tomasz Lis, der vor Kurzem der ARD ein Interview gab.
Quelle: x-news