Eine Polemik in Kreisen der Feministinnen hat dazu beigeführt, dass der polnische Regisseur auf die Ehre, die Gala der Académie des Arts et Techniques du Cinema zu moderieren, verzichten wird.
Der César ist einer der wichtigsten Filmpreise weltweit. Am 24. Februar hätte der polnische Regisseur Roman Polanski die Ehre gehabt, die Gala im Théâtre du Châtele in Paris als Vorsitzender, zu moderieren. Der Filmemacher wurde viermal mit dem französischen Preis ausgezeichnet – letztens 2014 für „Venus im Pelz“. Doch daraus wird nichts.
Aufgrund einer „grundlosen“ Polemik, die von den Feministinnen ausgelöst wurde, triff Polanski seine Entscheidung. Aus dem am Dienstag veröffentlichten Statement geht hervor, er werde die Einladung aus Frankreich nicht annehmen.
Die feministischen Gesellschaften posteten eine Onlinepetition auf change.org mit der Förderung, Polanski die Ehre zu verweigern. Der Filmemacher wurde Ende der 70. Jahre in Los Angeles für Geschlechtsverkehr mit einer 13-Jährigen verurteilt. Am Dienstagmorgen waren 61,5 Tausend Unterschriften unter dem Schreiben zu sehen. Bereits nach der Verkündigung der Académie des Arts et Techniques du Cinema reagierten feministische Gesellschaften mit der Bitte, einen Protest am 24. Februar, also am Tag der Gala, zu veranstalten. Die französische Ministerin für Frauenrechte, Laurence Rossignol kommentierte die Einladung des Regisseurs mit den Worten „unerwartet und schockierend“. Die Kulturministerin Aurelie Filippetti hingegen stand auf der Seite des Filmemachers und unterstich, dass die Affäre vor 40 Jahren stattfand.
Polanskis Anwalt schrieb heute, dass diese Polemik den Regisseur sehr betrübt habe, ebenso seine Familie. Polanski habe beschlossen, die Einladung nicht anzunehmen.
An dieser Stelle ist zu erinnern, dass Polanski 1977 in Los Angeles schuldig gesprochen wurde, bekannte seine Schuld im Rahmen einer Abmachung. Vor der Urteilsprache verließ er jedoch die USA, da er fürchtete, dass sich der Richter nicht an die Vereinbarung halten würde.
Quelle: tvn24.pl