Die Österreich-Bibliothek bereitete zum 21. mal das Kulturprogramm des Österreichischen Frühlings vor: Dazu gehören die bereits präsentierte Ausstellung „Wiener aus Galizien“ wie auch zwei Lesungen von österreichischen AutorInnen Andreas Jungwirth und Erika Wimmer Mazohl. Diese werden in der Zusammenarbeit mit Österreichischem Kulturforum in Warschau durchgeführt. Das Angebot wird ergänzt durch eine Reihe von Leseprojekten „Verlesen / Rozczytajmy się“. Überdies sind Online-Vorträge vorgesehen, die zum Ziel haben, das Wissen über Österreich, seine Geschichte und Gegenwart allen Interessierten, insbesondere den Schülern in der Reihe Bibliothek mit Klasse näher zu bringen. Sir werden in Schichten in Form einer österreichischen Schnitttorte zusammengesetzt. Die einzelnen Schichten werden nach und nach präsentiert.
Die meisten Veranstaltungen sind dieses Jahr online erreichbar. Eine Ausnahme stellt die Ausstellung „Wiener aus Galizien“ dar, die man seit 1. März stationär besuchen kann. Unter dem polnischen Titel „Wiedeńczycy z Galicji” werden Porträts von 15 herausragenden Persönlichkeiten wie Helene Rubinstein, Billy Wilder, Fred Zinneman, Sam Spiegel, Otto Preminger, Max Fleischer und Salke Viertel gezeigt, deren geistige Heimat das Wien zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war. Alle hatten jüdische Wurzeln und stammten aus Galizien, empfanden jedoch Wien als ihre Heimatstadt. Wien stärkte ihr Selbstbewusstsein, und sie stärkten seines. Sie schufen Kino von Weltrang, Kosmetik und Mode. „Wiener aus Galizien” sind in Wojewódzka Biblioteka Publiczna w Opolu, ul. Piastowska 18 bis zum 30. April zu sehen.
Am 11.03., um 11.00 Uhr findet online mit Life-Übertragung auf Facebook die Lesung von Andreas Jungwirth. Der österreichische Theater-, Hörspiel- und Jugendbuchautor Andreas Jungwirth spricht über seine Werke im Allgemeinen und stellt seine neuesten Bücher: die Erzählungen „Wir haben keinen Kontakt meht“ (2019) und den Jugendroman „Schwebezustand“ (cbt, 2017) vor. „Schwebezustand“ erzählt die Geschichte der 14jährigen Sophie, dem gleichaltrigen Paul und dem 18jährigen Moritz und geht der Frage nach, wie man als Jugendliche/r herausfindet, wer zu einem passt und wer nicht.
Auch die Lesung von der Innsbrucker Autorin Erika Wimmer Mazohl findet am 19.April um 12 Uhr online statt. Erika Wimmer Mazohl erzählt über ihr Schaffen und liest aus ihrem Roman „Löwin auf einem Bein“ wie auch aus dem Gedichtband „Orte sind“ vor. Reisen in Raum und Zeit, fremde Kulturen sind Gegenstand der zweier Werke der in Südtirol geborenen Autorin. Erika Wimmer Mazohl zeigt sich als detailgenaue Beobachterin des heutigen Lebens, schöpft aber viel von alten Mythen und fremden altertümlichen Geschichten. In plastischen Bildern beschreibt sie Landschaft, Kultur und Traditionen und lässt die Lesenden Italien riechen und schmecken. In den Büchern beschreibt sie die facettenreiche Kulturgeschichte Italiens, Indiens und Nepals, in deren landschaftliche Schönheiten. Das Private wird dabei nicht vom Politischen getrennt.
Anfang Mai zur Bibliothekswoche starten wir die Aktion „Verlesen“ / „Rozczytajmy się“ mit Fragmenten von zweisprachigen Texten übesetzt von Karl Dedecius. Im Mai jährt sich der 100. Geburtstag von Karl Dedecius, dem Brückenbauer und Kulturvermittler zwischen Deutschland und Polen. Aus diesem Anlass organisiert die Karl Dedecius Stiftung das Karl Dedecius-Jahr „Dedecius 100“.
Zum Abschluß des Österreichischen Frühlings gibt es am 17. und 18. Juni eine begleitende Veranstaltung der Universität Opole, nämlich eine wissenschaftliche Konferenz online zum Thema „Polnische Literatur und die österreichische Moderne“ zum 100. Todestag des in Zeiten der kaiserlichen und königlichen Monarchie wirkenden polnischen Schriftstellers,Tadeusz Rittner (1921-2021). Die Oppelner Österreich-Bibliothek und das Österreichische Kulturforum in Warschau wirken dabei als Mitveranstalter.
Genaueres zum Programm ist auf der Homepage der Österreich-Bibliothek Oppeln zu finden: http://www.ba.wbp.opole.pl/wa.html. Die angesagten Lesungen sind auf Facebook Biblioteka Austriacka Opole zu sehen.
(mwb)
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