Ein italienisches Unternehmen, das sich mit der Produktion von Spionageprogrammen befasst, wurde zum Opfer eines Hackerteams. Am Sonntag wurden zahlreiche Unternehmensdokumente veröffentlicht, darunter auch die Kundenliste. Sollten die Daten wahr sein, ist das polnische Zentrale Antikorruptionsbüro (CBA) auch auf der Liste zu finden. CBA lässt die Angelegenheit ohne Kommentar.
Die Hacker veröffentlichten 400 GB Unternehmensdaten, darunter auch die Kundenliste. Neben dem Nachrichtendienst Spaniens, Ungarns und Zyperns, dem amerikanischen Verteidigungsdepartment und DEA (verantwortlich für den Drogenkampf) ist auch das polnische Zentrale Antikorruptionsbüro zu finden.
Aus den veröffentlichten Daten, deren Glaubwürdigkeit nicht prüfbar ist, geht hervor, CBA habe vom Hacking Team ein Spionagesystem Remote Control System (RCS) für 178 Tausend Euro gekauft.
Das RCS-System macht es möglich, an Telefondaten mit den Systemen iOS, Android, Windows Mobile und Blackberry zu kommen. Möglich seien auch Aufnahmen von Skype-Gesprächen, der Zugang zur elektronischen Korrespondenz, Passwörter, Logins, wie auch Video- und Audiodateien (Bild aus der Webcam, Gespräche durch ein Mikrofon).
CBA-Sprecher Jacek Dobrzyński wurde um einen Kommentar gebeten. Die Informationen hat er nicht bestätigt. Kein Geheimdienst der Welt, darunter auch die CBA, gebe eine Auskunft über die Mittel, deren er sich bedient, erklärte Dobrzyński. Ebenso werden auch keine Spekulationen kommentiert, denn dies wäre „unprofessionell“ und gegen das Recht.
„Das Zentrale Antikorruptionsbüro arbeitet gemäß des Gesetzes bezüglich CBA und hält sich an die polnischen Rechtsvorschriften. Wir bemühen uns um Sorgfalt, damit das Gesetz nicht gebrochen wird, vor allem die Bürgerrechte. CBA schätzt das Recht, arbeitet gesetzestreu und hält sich an alle Standards, Normen und Grundsätze“, äußerte sich Dobrzyński.
Quelle: tvn24.pl