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Stonsdorfer Likör kommt aus dem Tirolerhaus

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Tirolerhaus in Stonsdorf. Foto: Schloss Stonsdorf

Das Schlosshotel von Staniszów (Stonsdorf) im Hirschberger Tal erhält eine neue Dependance im Stil eines Tirolerhauses. Damit erinnert Schlossherr Wacław Dzida an die Tradition der Tiroler Glaubensflüchtlinge in der Region. Das komplett umgebaute ehemalige Wirtschaftsgebäude wird neben Appartements auch die Manufaktur für den schlosseigenen Kräuterlikör beherbergen.

Das am Rande des Schlossparks gelegene Haus im Tiroler Stil wirkt auf den ersten Blick ungewohnt im Südwesten Polens. Über einem weiß gekalkten Erdgeschoss ragt ein komplett mit Holz verkleidetes Obergeschoss empor, dessen umlaufenden Balkon eine Balustrade aus kunstvoll gefrästen Holzbrettern ziert. Mit seinen grünen Fensterläden und dem klassischen Tiroler Dachkreuz aus Holz könnte es genauso gut auf einer Alm im fernen Österreich stehen. Doch mit dem Alpen-Look knüpft der Schlossbesitzer an eine lange Tradition in der Region an.

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„In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gewährte Preußens König Friedrich Wilhelm III. protestantischen Glaubensflüchtlingen aus Österreich hier im Riesengebirgsvorland Asyl“, erklärt Wacław Dzida. Im damaligen Ort Erdmannsdorf waren für die hauptsächlich aus dem Zillertal stammenden Menschen Häuser im Stil ihrer früheren Heimat errichtet worden. Das heutige Mysłakowice wurde damals sogar in Zillerthal-Erdmannsdorf umbenannt. Bis heute blieben zahlreiche Holzhäuser der Zillertaler Glaubensflüchtlinge in Mysłakowice erhalten und vor dem heute als Schule genutzten ehemaligen königlichen Sommerschloss erinnert ein Denkmal an deren Schicksal.

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In Obergeschoss des neuen Tirolerhauses bietet Dzida zwei Familien-Appartements für seine Gäste an. Im Erdgeschoss will er eine jahrhundertealte regionale Tradition fortsetzen. „Dort wollen wir neben Wirtschaftsräumen eine kleine Manufaktur einrichten, in der wir unseren Likör weiterhin in Handarbeit herstellen werden“, sagt er begeistert. Mit der gewerblichen Produktion des Likörs hatte er vor gut einem Jahr begonnen. Die Manufaktur betreibt er gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Antoni und Maurycy. Zusammen suchen sie Kräuter im Riesengebirgs-Vorland. Heidelbeeren und andere Waldfrüchte geben dem Produkt seine charakteristische tiefrote Farbe, Sternanis trägt zum Geschmack bei. Auf das Rezept ist der Schlossherr besonders stolz. Er hat es in über zehnjähriger Arbeit entwickelt, Anlass war 2010 das 200. Jubiläum des „Echt Stonsdorfers“, dessen Produktion nach dem Zweiten Weltkrieg aus Stonsdorf nach Schleswig-Holstein verlagert worden war.

Likör aus Stonsdorf. Foto: Schloss Stonsdorf

Die Region um Stonsdorf war schon im 17. Jahrhundert für ihre Kräutersammler bekannt. Der Brauereigeselle Christian Gottlieb Koerner begann 1810 mit der Herstellung eines Likörs aus heimischen Kräutern. Seine Nachkommen machten den „Echt Stonsdorfer“ zu einer weltbekannten Marke. Wacław Dzidas handgemachter Tropfen unterscheidet sich deutlich vom heutigen Industrieprodukt, ist kräftig-würzig, intensiv fruchtig, mit einer leicht herben Note. Dzida produzierte zunächst nur einige wenige Flaschen, die er treuen Gästen des Hauses als Geschenk mitgab – und war überrascht über die positive Resonanz. Nach der offiziellen Genehmigung 2020 füllt er rund 3.000 Flaschen jährlich ab.

Staniszów liegt etwa eine Autostunde von Görlitz entfernt im Hirschberger Tal unweit von Jelenia Góra (Hirschberg). Informationen zum Schlosshotel unter www.palacstaniszow.pl Allgemeine Informationen über Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel

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