Jeder vierte Pole erklärt, dass er mindestens einmal pro Woche Gäste empfängt. Darüber hinaus glaubt die Mehrheit der Befragten, dass solche Besuche ihre Stimmung verbessern. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, wie die polnische Gastfreundschaft aussieht.
Domondo führte in Zusammenarbeit mit Elephate eine Umfrage durch, die zeigt, ob sich die Polen als gastfreundliche Nation betrachten. Es wurde auch untersucht, wie oft sie Gäste einladen, wie sie sich auf solche Besuche vorbereiten und warum manche Menschen sich weigern, andere zu sich nach Hause einzuladen.
Drei von vier Polen halten sich für gastfreundlich
Nicht weniger als 87 % der Polen glauben, dass die Polen eine gastfreundliche Nation sind, während 76 % der Befragten diese Charaktereigenschaft sich selbst zuschreiben.
Die Gründe für ihre Gastfreundschaft:
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Geselligkeit (53 %),
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die Art wie sie erzogen wurden (47 %),
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teilen gerne, was sie haben (41 %),
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kümmern sich darum, Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen (38 %).
Der Beweis für die polnische Gastfreundschaft, den man in den letzten Monaten beobachten konnte, war sicherlich die Unterkunft, die ukrainischen Familien angeboten wurde, welche vor dem Krieg flohen. 11 % der Befragten geben an, sich für solch eine Form der Hilfe entschieden zu haben.
Wie oft werden Gäste empfangen?
Die Häufigkeit des Gastempfangs durch Polen ist nicht einstimmig – 25 % der Befragten geben an, dass sie mehrmals im Jahr einladen, und genau derselbe Prozentsatz mindestens einmal pro Woche. In einer etwas kleineren Gruppe von Befragten ist es im Durchschnitt einmal alle 2 Wochen (24 %) oder einmal im Monat (21 %). Auf die Frage nach ihrer Gastfreundschaft gaben 71 % der Befragten an, dass sie einfach versuchen, eine freundliche Stimmung zu schaffen, damit sich die Gäste wie zu Hause fühlen.
Es gibt auch Polen, die überhaupt keine Gäste in ihrem Haus empfangen. Wieso? Meistens erklären sie, dass sie es nicht mögen, introvertiert sind oder eine zu kleine Wohnung haben.
Polen meinen es ernst mit der Rolle des Gastgebers
2 von 3 Befragten geben an, dass Gäste ihre Stimmung verbessern. Jedoch damit ist viel Arbeit verbunden.
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Putzen – 79 % der Befragten reinigen ihre Wohnung vor dem Besuch,
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Essen – 71 % bereiten eine Mahlzeit zu, obwohl 10 % zugeben, dass sie Fertiggerichte bestellen,
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Übernachtung – Fast jede dritte Person bereitet Schlafplätze im Voraus vor, wenn eine Unterkunft geplant ist,
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Aussehen – 15 % der Befragten kleiden sich vor dem Besuch der Gäste festlich und 11 % kümmern sich um entsprechende Dekorationen, z.B. Kerzen anzünden oder frische Blumen kaufen.
In den meisten Fällen ist der Treffpunkt das Wohnzimmer, obwohl einige auch Gäste in der Küche oder wenn das Wetter es zulässt im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon empfangen. Um Gastfreundschaft und Privatsphäre in Einklang zu bringen, verschließen 27 % der Befragten einige Zimmer, insbesondere das Schlafzimmer, für Besucher.
Historische Wurzeln der polnischen Gastfreundschaft
Die Forscher weisen darauf hin, dass vieles aus der Vergangenheit stammt. In der Vergangenheit gingen die Besucher nicht zum Gasthaus, sondern direkt zum Hof eines Freundes oder fremden Grundbesitzers oder Pfarrers. Dadurch wurden alte Beziehungen schnell erneuert oder neue aufgebaut. Ein solcher Besuch war damals eine Ehre für den Gastgeber. Dies war mit der Gewohnheit verbunden, einen leeren Platz am Tisch zu lassen und einen Teil des Abendessens zu behalten, wenn plötzlich ein Neuankömmling erscheinen sollte.